Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Grand Prix bringt Aufbruchstimmung im Judo
In Johannes Frey ist bei der achten Austragung erstmals ein Judoka aus einem Düsseldorfer Verein am Start.
Den wahrscheinlich härtesten Tag beim deutschen Judo Grand Prix (heute bis Sonntag) in der Mitsubishi Electric Halle hat der Präsident des Deutschen Judo Bundes, Peter Frese, schon hinter sich gebracht. Gestern gab es die Auslosung, und die hohen Herren der Internationalen Judo Federation (IJF) trugen Anzug und Krawatte. „Ich weiß noch nicht, wie ich es an Altweiber in Düsseldorf schaffe, die Krawatten der IJF-Funktionäre zu schützen“, hatte Frese vorher lächelnd gesagt. Was auch immer gestern passierte: Der DJB-Präsident freut sich auf drei tolle Judo-Tage in Düsseldorf.
Erstmals ist in Johannes Frey (Klasse bis 100 kg) ein Judoka aus einem Düsseldorfer Verein beim GP am Start. Frey ist Mitglied des JC 71. „Es gab schon ein paar Judoka aus Düsseldorfer Vereinen, die knapp dran waren, aber es dann wegen Verletzungen nicht geschafft haben“, berichtet Frese. „Es braucht eben acht bis zehn Jahre Zeit, um einen Athleten oder eine Athletin zu entwickeln und zu internationaler Reife zu führen.“Der Judo GP wird in diesem Jahr zum achten Mal in der Mitsubishi Halle ausgetragen.
Die Infrastruktur für Judo in der Landeshauptstadt wird jedenfalls immer besser. Derzeit entsteht im Zuge des Neubaus einer Sporthalle am Lessing-Gymnasium ein Landesleistungsstützpunkt Judo. „Jetzt gilt es, den Stützpunkt mit Leben zu füllen. Aus Wuppertal, Essen, Langenfeld, Mönchengladbach, Krefeld, aus allen Orten, die im Umfeld von 40, 50 Kilometern um Düsseldorf herum liegen, sollen die talentierten Judoka demnächst am Stützpunkt trainieren. Dafür liegt das Lessing-Gymnasium ideal. Vom Hauptbahnhof ist man zu Fuß in fünf Minuten dort“, sagt Frese.
Er ist auch Vorsitzender des NRWJudo-Verbands, und der Landesleistungsstützpunkt wird eine zentrale Aufgabe in der Entwicklung des Judo in NRW übernehmen. „Kein Verein muss Angst haben, das die Judoka abgeworben werden. Wir wollen in Düsseldorf gemeinsam besser werden und die leistungssportlichen Grundlagen legen. Dafür müssen wir bei den Jugendlichen anfangen“, erklärt Frese.
Mit der Entwicklung des Judos in Düsseldorfer Vereinen ist Frese zufrieden: „Seitdem der Grand Prix hier ist, merkt man eine Aufbruchstimmung.“So hat sich der JC 71 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 mit der Damen- und der Herrenmannschaft in der Bundesliga zu kämpfen. Spätestens dann sollten gebürtige Düsseldorfer für einen Düsseldorfer Judo Verein beim Grand Prix mit von der Partie sein.