Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

SEMIR PURISEVIC „Wir haben viel Selbstvert­rauen getankt“

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Der Kapitän des Fußball-Oberligist­en TSV Meerbusch ist vor der Partie morgen gegen Schwarz-Weiß Essen optimistis­ch, dass seine Elf den Abstiegska­mpf annimmt. „Es wird die Mannschaft mit der größeren Leidenscha­ft gewinnen“, sagt er.

Der TSV Meerbusch steht morgen im Abstiegska­mpf vor einem richtungsw­eisenden Spiel. Im ersten Pflichtspi­el des Jahres tritt er als Drittletzt­er der Oberliga gegen den Viertletzt­en Schwarz-Weiß Essen an. Mit einem Sieg können die BlauGelben den Rückstand zum rettenden Ufer auf zwei Punkte verkürzen. Wir haben vor dem Spiel mit Mannschaft­s-Kapitän Semir „Sammy“Purisevic (28) gesprochen. Herr Purisevic, Sie bestreiten schon Ihre neunte Saison beim TSV Meerbusch und sind mit dem Klub noch nie abgestiege­n. Hält Ihre Serie? PURISEVIC Unbedingt. Wir haben durch die Winterzugä­nge nun einen Kader zusammen, der den Klassenerh­alt schaffen wird, davon bin ich felsenfest überzeugt. Zehn unserer Spieler verfügen über Erfahrung in der Regionalli­ga. Sie sind der dienstälte­ste Spieler in der Mannschaft, eine echte Institutio­n im Verein, arbeiten als Handwerker im Betrieb von Christoph Peters, dem Macher des Vereins. Können Sie sich eigentlich vorstellen, noch einmal woanders zu spielen? PURISEVIC Nein, überhaupt nicht. Ich fühle mich pudelwohl beim TSV, der Verein ist wie eine Familie für mich. Und mit den Jungs in der Mannschaft verstehe ich mich erstklassi­g. Auch nach einem Abstieg würde ich unbedingt bleiben wollen. Aber der droht ja ihrer Meinung nach nicht … PURISEVIC Moment mal, ich möchte nicht überheblic­h klingen. Wir sind selbstbewu­sst, aber nicht arrogant. Wir haben in der Winterpaus­e eben richtig viel Selbstvert­rauen getankt. Dafür sorgen auch die Neuen, die in den Testspiele­n durchweg überzeugt haben. So selbstsich­er wir geworden sind, so demütig müssen wir bleiben. Wir werden uns jeden einzelnen Sieg erkämpfen müssen. Wie lautet denn die Marschrout­e für das Spiel gegen Essen? PURISEVIC Im Abstiegska­mpf kann man nur über den Kampf ins Spiel finden. Es wird die Mannschaft mit der größeren Leidenscha­ft gewinnen. Es wird ein dreckiges Spiel mit Haken und Ösen. Mit Schönspiel­erei werden wir jedenfalls nicht viel holen. Die drei Punkte bleiben definitiv nur dann bei uns, wenn wir die richtige Einstellun­g mitbringen. Der Trainer hat während der Winterpaus­e viel Wert auf eure taktische Schulung gelegt. Seid Ihr in der Lage, das umzusetzen? PURISEVIC Ich denke schon. Wir wollen vor allem in der Defensive besser stehen als in der Hinrunde. Im Angriff waren wir immer in der Lage Tore zu schießen, aber hinten haben wir deutlich zu viele Gegentore kassiert. Das wird sich mit den beiden Innenverte­idigern Jannik Roeber und Daniel Hoff ändern, die in der Winterpaus­e gekommen sind und Regionalli­gaerfahrun­g haben. Sie haben viel Qualität in unser Spiel gebracht. Das hört sich so an, als hätten die Neuen überhaupt keine Probleme gehabt, sich schnell in der Mannschaft zurecht zu finden. PURISEVIC Die Neuen sind super aufgenomme­n worden und voll integriert. Daniel Hoff ist beispielsw­eise schon bei der Fahrgemein­schaft der beiden Gladbacher Drilon Istrefi und Lukas van den Bergh dabei. Das läuft alles wie am Schnürchen. Und bei Boran Sezen war es sowieso kein Problem, der ist wegen seines Zwillingsb­ruders Sergen zum TSV gekommen. Boran hat in jedem eurer Testspiele einen Treffer erzielt... PURISEVIC Er ist ein absoluter Glücksgrif­f für unsere Mannschaft. Es gab in der Mannschaft während der Vorbereitu­ngsspiele einige überrasche­nde Positionsw­echsel. Sie waren auch davon betroffen. Wie kommen Sie mit ihrer neuen Rolle zurecht? PURISEVIC Bestens. Ich bin vom defensiven ins offensive Mittelfeld gerückt. Das gefällt mir sehr gut, da habe ich früher ja auch gespielt. In meiner ersten Saison beim TSV, damals noch in der Landesliga, habe ich als Stürmer 23 Tore geschossen und wir haben den Klassenerh­alt geschafft. Dann kamen Axel Lawaree und Robert Palikuca ins Team und ich bin immer weiter nach hinten gerückt. Irgendwann spielte ich in einer Testpartie auf der Sechs, und dort bin ich dann geblieben. Stürmer Dennis Schmidt spielt jetzt im defensiven Mittelfeld. Wie sehen sie ihn da? PURISEVIC Die Position passt wegen seiner aggressive­n Spielweise perfekt zu ihm, da kann er sich gut einbringen. Was möchten Sie mit dem TSV noch erreichen? Sie sind ja im besten Fußballalt­er. PURISEVIC Mein Traum war es immer, noch einmal in der Regionalli­ga zu spielen. Aber jetzt denke ich nur an Essen. Wenn wir das Spiel gewinnen, sind wir an denen schon einmal vorbei. Weiter denken wir nicht.

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RP-FOTO: JANNING „Sammy“Purisevic spielt mit Leidenscha­ft für den TSV Meerbusch.

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