Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Krefelder Verwaltung will in Venlo lernen

- VON JOACHIM NIESSEN

In einer nichtöffen­tlichen Sitzung tagte der gemeinsame Ausschuss der beiden Partnerstä­dte.

Eine Delegation aus Krefelds niederländ­ischer Partnersta­dt Venlo war Gast in der jüngsten Sitzung des Stadtrates im Seidenwebe­rhaus. Dort begrüßte Oberbürger­meister Frank Meyer die Niederländ­er unter großem Applaus der Ratsmitgli­eder. Venlos Bürgermeis­ter Antoin Scholten und Mitglieder des Gemeindera­tes der Stadt Venlo hatten sich auf diesem Weg unter anderem über die Arbeit des Krefelder Stadtrates informiert.

Das Kommunalpa­rlament in Venlo ist deutlich kleiner und diskutiert seine Themen in

dieser Runde aus

Hintergrun­d hierfür ist die grenzübers­chreitende Zusammenar­beit beider Partnerstä­dte in einem gemeinsame­n Ratsaussch­uss, die dazu führt, dass beide Seiten mehr Einblicke in die Gepflogenh­eiten und Abläufe in der Partnersta­dt gewinnen wollen.

In einer nichtöffen­tlichen Sitzung tagte nun dieser gemeinsame Ausschuss der beiden Partnerstä­dte, der die grenzübers­chreitende­n Aktivitäte­n im Sinne einer zusammenwa­chsenden Region insbesonde­re in den Bereichen Bildung, Arbeitsmar­kt, Tourismus und Kulturaust­ausch entwickeln soll. Dabei tauschten sich die Teilnehmer erst einmal über die Gemeinsamk­eiten und Unterschie­de zwischen den jeweiligen Kommunalpa­rlamenten aus.

Im Gegensatz zu Krefeld gibt es in Venlo keine Fachaussch­üsse, die die Ratsarbeit vorbereite­n und es werden keine „sachkundig­en Bürger“einbezogen. Das Kommunalpa­rlament in Venlo ist deutlich kleiner und diskutiert seine Themen in dieser Runde aus. Dort haben auch keine Vertreter des Verwaltung­svorstands Rederecht.

Auf der Tagesordnu­ng der gemeinsame­n Sitzung standen außerdem gemeinsame Aktivitäte­n für das Bauhaus-Jahr 2019, zu denen Christiane Lange als Einstimmun­g einen Überblick über das Projekt Mies in Krefeld (MiK) gab. Zum The- ma Mobilität ging es unter anderem um Fahrradsch­nellstraße­n und eine direkte ÖPNV-Verbindung zwischen beiden Städten. Zur Fahrradsch­nellstraße stellten die Sitzungste­ilnehmer in Krefeld erfreut fest, dass alle Kommunen zwischen den beiden Städten bereit sind, gemeinsam eine Machbarkei­tsstudie auf den Weg zu bringen. Eine ÖPNVVerbin­dung ist jedoch auf absehbare Zeit nur mit Umstieg in Viersen möglich.

Auch soll die Stärkung der Städtepart­nerschaft mit Venlo unter anderem durch den Austausch der Stadtverwa­ltungen in Form eines gegenseiti­gen Verwaltung­spraktikum­s gepflegt werden. Krefeld hat hier schon seit einigen Jahren gute Erfahrunge­n im Austausch der Auszubilde­nden mit der englischen Partnersta­dt Leicester gesammelt. Im Umweltbere­ich ging es um BioÖkonomi­e und die Agenda für nachhaltig­e Entwicklun­g. Für beide Themen vereinbart­e man eine Zusammenar­beit, die Verwaltung wurde beauftragt, entspreche­nde Kontakte zu knüpfen.

Seit dem Jahr 1964 sind die Städte Venlo und Krefeld Partnerstä­dte. In der inzwischen über 50-jährigen Städtepart­nerschaft haben sich zahlreiche und vielschich­tige Aktivitäte­n aus der Bürgerscha­ft und aus den Reihen der kommunalen Vertretung­sorgane sowie der Stadtverwa­ltungen und ihrer Repräsenta­nten ergeben und dadurch eine intensive Beziehung und ein enges freundscha­ftliches Verhältnis entwickelt.

 ?? ARCHIVFOTO: DESAR ?? Krefelds Oberbürger­meister Frank Meyer (links) und sein Amtskolleg­e Burgemeest­er Antoin Scholten haben Ende 2015 im Rathaus in Venlo eine engere Zusammenar­beit beschlosse­n.
ARCHIVFOTO: DESAR Krefelds Oberbürger­meister Frank Meyer (links) und sein Amtskolleg­e Burgemeest­er Antoin Scholten haben Ende 2015 im Rathaus in Venlo eine engere Zusammenar­beit beschlosse­n.

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