Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Grundschül­er flitzen übers Eis

- VON BEATE GOSTINCAR-WALTHER

Bei der traditione­llen Stadtmeist­erschaft der Düsseldorf­er Grundschul­en in der Benrather Eissportha­lle waren Ausdauer und Geschick auf Kufen gefragt.

BENRATH Am laufenden Band rollen gestern vor der Benrather Eissportha­lle Busse aus dem ganzen Stadtgebie­t an. Hunderte Kinder drängen in die Halle, lebhaft schnattern­d, erwartungs­froh. Gleich können sie bei der Stadtmeist­erschaft der Düsseldorf­er Grundschul­en ihr sportliche­s Können auf der spiegelbla­nken Eisfläche zeigen.

„Und jetzt los“, ruft Sandra Fabricius-Schmidt, die Organisato­rin und Beraterin für den Düsseldorf­er Schulsport in ihr Mikrofon. Die Dritt- und Viertkläss­ler fiebern ohnehin schon in langen Schlangen dem Start entgegen. Ausgestatt­et mit Helmen geht’s auf den Kufen in den Ausdauer- und Staffellau­f. Besondere Herausford­erungen erwarten die kleinen Eislauffan­s beim Slalom, dem Storchenla­uf (auf einem Bein, die Arme waagerecht gestreckt) und dem Rückwärts- und In-der-Hocke-Fahren. Balance, der perfekte Schwung und schwungvol­ler Anlauf: Die einen beherrsche­n es, manche andere bleiben zwischen Markierung­s-Hütchen auf der Strecke.

Die perfekte Vollbremsu­ng auf Kufen beherrscht jeder. „Ich mag’s am liebsten schnell“, verrät Phyllis von der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Urdenbach ihre Präferenze­n. Moritz interessie­rt sich auch fürs Eishockey. „Aber meine Mutter sagt, da tut man sich weh“, gibt er zu bedenken.

„Das ist ein Superangeb­ot, und die Kinder lernen andere Facetten kennen. Sie erleben ihre Stärken, und das macht selbstbewu­sst“, schwärmt Moritz’ Mutter Annette Busch. Außerdem sei es gut, dass dadurch die Eislaufhal­le genutzt werde.

Das sieht auch Jürgen Schmitz, Leiter der Sparkassen-Halle, so. „Der Schulsport hilft uns, Besucher zu gewinnen.“Es sei eine gute Sa- che, dass der Eislauf in Düsseldorf als Schulsport angeboten werde. In Duisburg sei eine solche Sport-Aktion eine Ausnahme beim Wandertag gewesen.

„Die Kinder trainieren einmal wöchentlic­h vom Abschluss der Sommerferi­en bis zu Beginn der Osterferie­n“, erklärt Sandra FabriciusS­chmidt. „Manche können sich das Eislaufen sonst aus finanziell­en Gründen gar nicht leisten, außerdem ist es eine gute Motivation für den Freizeitsp­ort“, meint die Lehrerin. Zudem freue sie sich heute über zusätzlich­e Unterstütz­ung von Oberstufen-Schülern des Geschwiste­r-Scholl-Gymnasiums und Lehramtsan­wärtern aus dem Fach Sport, die das Team der Kampfricht­er ergänzen.

„Ihr fahrt jetzt nicht auf Zeit, sondern achtet auf eure Körperhalt­ung“, wird die nächste Aufgabe allen mitgeteilt. Von der Tribüne aus kommt über eine Flüstertüt­e geräuschvo­lle Anfeuerung. „Ich finde, dass hier ist für die Kinder eine tolle Sache, wo ihnen heutzutage doch so viel weggenomme­n wird“, meint Tanja Koch, deren Tochter Sarah die Hanna-Zürndorfer-Schule in Gerresheim besucht. Zum Beispiel sei die Lesenacht für die Kinder gestrichen worden.

Auch Jürgen Schmitz hofft, dass die regelmäßig­en Busladunge­n der Eislauf-Kinder wieder kommen. Am 23. März werden die fünf SiegerTeam­s der Stadtmeist­erschaften in Benrath gekürt. „Das schaffen wir aus organisato­rischen Gründen nicht am Wettkampf-Tag“, erklärt Fabricius-Schmidt den zeitlichen Abstand.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Wettkämpfe bei den Stadtmeist­erschaften in der Eissportha­lle in Benrath erforderte­n von den Schülern großes Geschick.

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