Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Brexit-Wagen wird für Londoner Pro-Europa-Demo recycelt
(hpaw) Eine halbe Stunde mehr – und es wäre zu spät gewesen. Doch bevor Karnevals-Wagenbauer Jacques Tilly den Mottowagen vernichten konnte, der Premierministerin Theresa May mit Brexit-Pistole zeigt, erreichte ihn Peter French von „Unite for Europe“. Und nun wird der Wagen nach London verschifft, um dort am 25. März einen March for Europe, eine Demonstration gegen den Brexit und für die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens, anzuführen. Es soll nur das erste Event einer langen Kampagne sein, sagt French, der als Schotte sowieso nichts vom EU-Austritt des Vereinigten Königreichs hält. Nun will er zeigen, wie groß der Wunsch vieler Briten ist, ein Teil der Europäischen Union zu bleiben. „Ich glaube fest daran, dass wir diesen Kampf gewinnen können“, sagt er. „Die Umstände werden durch den Brexit so fürchterlich werden, dass die Köpfen und Herzen sich wieder der EU zuwenden werden.“Am 25. März sollen nach seinem Wunsch Hunderttausende bei einem Marsch quer durch London – allen voran die Düsseldorfer Theresa-May-Skulptur – den Wunsch nach einem Exit vom Brexit kundtun. Auch in Düsseldorf wird an diesem Tag übrigens eine Pro-EuropaDemo stattfinden, bei der auch Jacques Tilly auftritt. „Ein harter Brexit ist Unsinn“, findet er. „Die Kampagne beruhte auf Fremdenfeindlichkeit und Angst vor Immi- gration. Das ist ein Motiv, dass ich total ablehne.“Außerdem freut Tilly sich, dass der May-Mottowagen den Rosenmontag überlebt hat. Und zwar nicht als einziger: Um die Ecke in einem Zelt stehen noch die kontroversen Trump-Wagen. Es gibt eine Anfrage aus den USA, verrät der Wagenbauer. „Ist aber noch nichts spruchreif.“