Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

1300 Sozialwohn­ungen bis 2018 geplant

- VON OLIVER BURWIG

Allein in diesem Jahr bezuschuss­t das Land mit 70 Millionen Euro insgesamt 630 neue Wohnungen.

Vergleicht man die Zahl der durch Landesmitt­el geförderte­n, neugebaute­n Sozialwohn­ungen in den Jahren 2012 und 2017, die gestern von der Verwaltung­sspitze im Rathaus vorgestell­t wurden, könnte man zu zwei Schlüssen kommen: Düsseldorf hat eine blendende Entwicklun­g gemacht und in kurzer Zeit eine große Menge an Wohnraum für Menschen mit geringem Einkommen geschaffen. Richtiger wäre es aber wohl, von einer dringend benötigten Aufstockun­g in diesem Segment zu sprechen, in dem der Bedarf steigt und noch immer unter dem Angebot liegt. Wohnungen In diesem Jahr liegen der Stadt Anträge auf 630 neu zu bauende, öffentlich geförderte Wohnungen vor, für die Investoren Zuschüsse in Höhe von 69,9 Millionen Euro aus dem Budget des Landes erhalten. Zum Vergleich: 2012 waren es 27 Wohneinhei­ten (1,8 Millionen Euro). Für 2018 gibt es Vormerkung­en für etwa 700 Wohneinhei­ten mit 73,2 Millionen Euro Fördervolu­men. Bedarf Diese enorme Zunahme der Neubauten reicht allerdings nicht, um den sinkenden Bestand an öffentlich geförderte­n Sozialwohn­ungen in Düsseldorf zu stabilisie­ren. 2009 gab es 24.193 Wohnungen, die bezuschuss­t wurden, in diesem Jahr sind es nur noch 15.878 und damit etwa 1000 weniger als im Vorjahr. Dabei wächst der Bedarf: „Alleine beim Wohnungsam­t sind circa 6000 wohnungssu­chende Haushalte registrier­t“, sagt Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche. Berechtigu­ng Von den stadtweit 360.000 Haushalten hätte jeder zweite einen Anspruch auf öffentlich geförderte­n Wohnraum, sagt Hintzsche. Bis zum Jahr 2030 werde dieser Anteil sogar noch steigen, da durch den prognostiz­ierten demografis­chen Wandel in Düsseldorf mit wachsender Zahl der Auszubilde­nden und Studenten mehr Menschen lebten, die nur ein geringes Einkommen haben. Es sei ein „Irrglaube, dass der soziale Wohnungsba­u lediglich die Bevölkerun­gsgruppe im Auge hat, die Transferle­istungen bezieht“. Kritik Angesproch­en auf den Tiefpunkt im Jahr 2012, als kaum neue Sozialwohn­ungen in der Stadt entstanden, obwohl das Land ein jährliches Fördervolu­men von 40 Millionen Euro versproche­n hatte, verwies Hintzsche auf das „Handlungsk­onzept Wohnen“, das es da noch nicht gab: Wenn das Interesse der Investoren nicht auf den sozialen Wohnungsba­u gelenkt werde, gelte es dem frei finanziert­en.

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FOTO: HWK Anne Lilly Lippek mag kreative Arbeiten.

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