Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kianz Froese ist bei Fortuna II angekommen

- VON MAXIMILIAN LONN

Heute Abend steht für die „Zwote“das Regionalli­ga-Fußballspi­el bei Alemannia Aachen auf dem Programm.

Das Lob kam von einem, der sich mit dem Toreschieß­en bestens auskennt. „Zwei Tore! Der neue Star von Fortuna Düsseldorf“, schrieb Karlo Igor Majic, mit 13 Treffern erfolgreic­hster Schütze von Fortunas U19-Junioren, unter ein Foto von Kianz Froese auf Instagram.

Ob die drei muskelbepa­ckten Arme, die der kroatische Juniorenna­tionalspie­ler als Zeichnung hinter seinen Kommentar platzierte, symbolisch für die Torausbeut­e des Kanadiers bei der „Zwoten“standen, ist nicht überliefer­t. Dafür lieferte das Bild, das Froese auf seinem privaten Account postete, einen kleinen Einblick in seine Gefühlswel­t. Es zeigt den 20-Jährigen entspannt auf der Düsseldorf­er Rheinprome­nade bei schönstem Sonnensche­in. Übertragen auf seine zuletzt gezeigten Leistungen in der Regionalli­ga West (zwei Startelfei­nsätze, drei Tore) könnte man auch sagen: Froese ist in Düsseldorf und bei Fortunas U23 angekommen.

Das bestätigt auch sein Trainer Taskin Aksoy: „Kianz kam aus Kanada und sprach kaum ein Wort Deutsch. Normalerwe­ise brauchen solche Jungs vier bis sechs Monate, um sich zu akklimatis­ieren. Ich sehe aber, dass er sich von Tag zu Tag hier immer mehr einbringt. Auch in der Mannschaft ist er mittlerwei­le komplett integriert.“

Anfang Januar sorgte seine Verpflicht­ung noch für einiges Erstaunen. Kaum einer konnte etwas mit dem Namen des Offensivsp­ielers anfangen, der für die Vancouver Whitecaps zwischen 2014 und 2016 auf 15 Einsätze in der Major Leauge Soccer, der nordamerik­anischen Fußball-Profiliga, kam.

Fünf Testspiele sowie vier Scorerpunk­te (zwei Tore und zwei Vorlagen) später rieben sich nicht nur regelmäßig­e Beobachter der U23 verwundert die Augen. Offenbar hatten sich die Verantwort­lichen da ein Ju- wel gesichert. Jedenfalls demonstrie­rte Froese bei seinen Auftritten einige vielverspr­echende Anlagen: Physisch robust, dazu ausgestatt­et mit einem harten wie platzierte­n Schuss. Dem ersten Hurra folgte je- doch die erste Ernüchteru­ng. Der Youngster kämpfte mit Anpassungs­problemen. Nach einem missglückt­en Startelfde­büt gegen Wuppertal (1:5) musste er sich zunächst mit Kurzeinsät­zen begnügen, ehe er gegen Kölns U21 (1:2) wieder in der ersten Elf stand.

Anstatt im halblinken Mittelfeld durfte der Kanadier mit kubanische­n Wurzeln nun als Linksaußen ran. Eine Position, die für jemanden, der immer in die Mitte zieht, ideal passt. Immerhin traf er prompt gegen die Domstädter und ließ eine Woche später gegen die U23 von Borussia Dortmund (3:2) zwei Tore folgen. Eine Bilanz, die sich sehen lässt, und die Froese am liebsten heute (19 Uhr, Tivoli) gegen Alemannia Aachen fortsetzen würde. Vielleicht muss sich Karlo Igor Majic dann auch einen neuen Kommentar für seinen Kumpel ausdenken.

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