Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Bündnis für Gewerbeflä­chen

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Die Einwohnerz­ahl von Düsseldorf steigt. Alle Welt redet vom (günstigen) Wohnraum und fordert Neubaumaßn­ahmen im großen Stil. Jede noch so kleine Freifläche wird bebaut und wo früher einmal ein Ein- oder Zweifamili­enhaus stand, wird heute abgerissen und mehrgescho­ssig ‚verdichtet‘. Auch jahrzehnte­alte Gewerbeflä­chen spüren den wachsenden Druck der Wohnungslo­bby. Das Gelände der ehemaligen Gerresheim­er Glashütte sollte mal ‚gemischt‘ entwickelt werden. Jetzt geht es faktisch nur noch um Wohnbebauu­ng. Das Areal am Vogelsange­r Weg (TÜV) mit seinen Handwerksb­etrieben soll umgeplant werden. Natürlich in Richtung Wohnungsba­u. Der Hafen sieht sich immer stärker bedrängt durch Büro- und Wohnbebauu­ng. Und selbst an Bahnschien­en entstehen Hochhäuser mit französisc­hen Namen. Es scheint, als könnten Rat und Verwaltung nur noch in Küche, Diele, Bad-Kategorien denken. Dieser Denkfehler muss dringend korrigiert werden! Wir brauchen auch innerstädt­ische Gewerbegeb­iete. Ein Metallbaue­r-Betrieb macht schon mal Lärm. Eine Tischlerei verursacht Lieferverk­ehr und eine Backstube ‚riecht‘ man. Unsere Handwerksb­etriebe kämpfen zunehmend mit prozessfre­udigen und rechtsschu­tzversiche­rten Anwohnern und erhalten zunehmend weniger Hilfen von der Stadt. Wir brauchen den gesunden Mix aus Wohnen und Arbeiten. Wir brauchen ein Bündnis für Gewerbeflä­chen. Wirtschaft­sförderung ist mehr als Grand Départ und Kreativwir­tschaft.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Axel Fuhrmann, Geschäftsf­ührer der Handwerksk­ammer, ist Autor des heutigen Gastbeitra­gs.

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