Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Theater sucht Strategien für die Gesellschaft
Das FFT möchte in der neuen Reihe „Future Politics“Antworten auf politische Fragen geben.
Fake News und alternative Fakten sind Begriffe, die spätestens seit dem letzten US-Wahlkampf und dem Beginn von Donald Trumps Präsidentschaft präsent sind. Vor allem rechte Internet-Plattformen wie „Breitbart-News“und die „AltRight Bewegung“prägen diese Phänomene. Wie können in einer Zeit der Digitalisierung Strategien gefunden werden, um gegen diesen Rechtsruck im Netz vorzugehen? Das wurde nun im FFT in der neuen Reihe „Future Politics“diskutiert. Es war die zweite Veranstaltung in der Reihe, die das FFT von nun an alle zwei Monate im Programm hat. Zu Gast waren Experten aus den Be- reichen Netztheorie und Medienwissenschaft. Der Kulturwissenschaftler Michael Seemann sprach über die Macht des Internets. Zwar hätten fortschrittlich denkende Menschen durch das Netz bessere Möglichkeiten, sich zu organisieren, jedoch profitieren davon auch „Hassgruppen“, so Seemann, gemeint waren die AfD oder Pegida. Der kanadische Medienwissenschaftler Marc Tuters von der Universität Amsterdam sprach in seinem Vortrag „Alt-Right to Infowar“vor allem über die jüngste US-Wahl, bei der es Plattformen wie „Breitbart-News“gelungen ist, eine eigene rechte Kultur zu erschaffen. Zuletzt sprach die Medienwissenschaftlerin Theresa Züger über zivi- len Ungehorsam im Zeitalter der sozialen Medien. Pegida sei keine Bewegung des zivilen Ungehorsams, denn dieser ließe sich nicht über die Taktiken der Gruppen definieren, sondern viel mehr darüber, ob er an den Kern der Demokratie erinnert.
Das FFT möchte sich mit der Reihe „Future Politics“auf die Suche nach neuen Strategien für das politische Zusammenleben in unserer Gesellschaft machen. Die erste Ausgabe mit dem Titel „Speak Truth to Power“fand im Januar, einen Tag nach der Amtseinführung Donald Trumps, statt. Zu Gast war unter anderem der New Yorker Aktivist Noah Fischer, der deutlich machte, was der Rechtsruck für die US-amerikanischen Künstler bedeutet.
Die nächste Veranstaltung wird am 10. Juni unter dem Titel „Not about us without us“stattfinden. Dann soll es um die Frage gehen, inwieweit Kolonialgeschichte und aktueller Rassismus in den westlichen Gesellschaften zusammenhängen. Die Themen der Abende stehen in enger Verbindung zu dem künstlerischen Programm des FFT und sollen eine Ergänzung darstellen. Die Diskussion im Juni korrespondiert darum mit der neuen Produktion „First Black Woman in Space“, die im Anschluss an die Vorträge gezeigt wird. Info „Not about us without us“aus der neuen Reihe „Future Politics“, 10. Juni , ab 16 Uhr im FFT Juta, Kasernenstraße 6