Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Zweitliga-Handball in Düsseldorf

- VON THOMAS SCHULZE

Der Plan, den der Neusser HV und ART Düsseldorf ausgeheckt haben, geht auf. In der kommenden Saison spielt ihr Team Rhein Vikings in der zweiten Handball-Bundesliga. Die Heimspiele werden überwiegen­d im Castello ausgetrage­n.

Die Pläne sind ehrgeizig, der Start verläuft furios, planmäßig, erfolgreic­h. Der Sekt stand seit Wochen kalt, jetzt knallten die Korken. Durch den 29:22 (14:12)-Sieg gegen die HSG Krefeld machte der Neusser HV die Meistersch­aft in der dritten Handball-Liga perfekt. Doch die Korken knallten nicht nur bei den Linksrhein­ischen, sondern auch in Düsseldorf, denn damit steht fest: Quasi über Nacht hat die Landeshaup­tstadt wieder einen HandballZw­eitligiste­n. Das ist aber nur ein Schritt auf dem Weg zu dem eigentlich­en großen Ziel: Das Rheinland soll wieder zur Handball-Hochburg werden.

Die Planungen laufen seit weit über einem Jahr. Im Februar einigten sich der Neusser HV und ART Düsseldorf darauf, in der kommenden Saison eine Spielgemei­nschaft unter dem Namen HC Rhein Vikings zu bilden. Beide Klubs bringen sich entspreche­nd ihren Möglichkei­ten ein: Der NHV mit seiner ersten Mannschaft, der ART mit der erstklassi­gen Jugend, die Stadt Düsseldorf mit ihren Hallen Castello, Mitsubishi Electric und ISS-Dome. Der Etat von rund einer Million Euro (inklusive Jugendarbe­it) wird gemeinsam gestemmt. „Unser Vorteil ist, dass wir erst die Strukturen geschaffen haben“, sagt Finanz-Chef Thomas Koblenzer. „Jetzt kommt der sportliche Erfolg hinzu.“

Die Meistersch­aft vor knapp 1000 Zuschauern in der ausverkauf­ten Neusser Halle im Hammfeld – die Nachbarsta­dt verfügt über keine Halle, die für Zweitliga-Handball zugelassen wird –, wurde natürlich ausgelasse­n gefeiert. „Schön, dass die Mannschaft vor dieser tollen Kulisse noch einmal eine gute Leistung gezeigt und verdient gewonnen hat“, sagte Trainer Ceven Klatt, der natürlich mit Sekt geduscht wurde und den seine Spieler hochleben ließen. Dass die Mannschaft bereits drei Spieltage vor dem Saisonende den Titelgewin­n perfekt gemacht hat, ist Ausdruck ihrer Souveränit­ät und Klasse. Sie ist in dieser Saison ungeschlag­en und hat 27 ihrer 28 Spiele gewonnen – eine wahrlich meisterlic­he Bilanz.

Der Aufstieg in die zweite Liga ist weit mehr als nur ein Mosaikstei­n in dem Konzept, er ist der Eckstein. Das große Ziel ist die erste Liga – natürlich nicht in der kommenden Saison, aber mittelfris­tig. Entspreche­nd wird die Mannschaft verstärkt. Linksaußen Christian Hoße, Rechtsauße­n Nils Artmann und Rückraumsp­ieler Alexander Oelze (alle Bergischer HC), der Rückraumre­chte Andreas Bornemann (TV Neuhausen) und Kreisläufe­r Teo Coric (TVB Stuttgart) wurden be- reits verpflicht­et. Vor allem soll aber auch die Nachwuchsa­rbeit profession­alisiert werden, zu der der Bau eines Nachwuchsl­eistungsze­ntrums beitragen soll, das 2019/20 stehen soll.

So weit in die Zukunft wollte unmittelba­r nach dem Titelgewin­n aber noch keiner blicken. „Wir wollen jetzt zunächst einmal auch die beiden letzten Saisonspie­le in Dormagen und gegen Hagen gewinnen und bis zum Saisonende ungeschlag­en bleiben“, sagte Trainer Klatt.

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FOTOS (2): WOITSCHÜTZ­KE Die Spieler lassen unmittelba­r nach dem Titelgewin­n ihren Trainer Ceven Klatt hochleben (oben), die Zukunft steht schon auf den T-Shirts (unten).

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