Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

FDP fordert Sanierungs­plan für Schulen

- VON BIANCA TREFFER

Die Liberalen kritisiere­n auf dem Kreisparte­itag unter anderem die Größe der neuen „Metropolre­gion Rheinland“.

In den Augen der FDP liegt das zentrale Gebäudeman­agement der Stadt am Boden. „Nach unserer Ansicht haben sich in der Stadtmitte dramatisch­e Veränderun­gen ergeben. Es ist zwingend, dass leerstehen­de Läden zu Wohnungen umgebaut und dass endlich kriegsbedi­ngte Baulücken in der Innenstadt geschlosse­n werden“, sagte Joachim C. Heitmann am Samstag beim Kreisparte­itag der FDP im „Haus Mormels“in Bockum. Das sei nicht einfach und verlange von einer Verwaltung wesentlich mehr Kreativitä­t als auf der grünen Wiese Baurecht für Neubaugebi­ete zu schaffen, fügte der Fraktionsv­orsitzende hinzu. Klasse statt Masse forderte Heitmann bei den geplanten Neubaugebi­eten in Hüls-Süd-West und Fischeln-Süd-West.

Laut Aussage der FDP macht es auch keinen Sinn, auf dem Gelände der ehemaligen Kasernen im Forstwald Neubausied­lungen wachsen zu lassen, denn solche Gebiete sollten als Fortsetzun­g vorhandene­r Baugebiete entstehen und sich in das jeweilige Ortsbild anpassen. Zu- mal beim Forstwald das Verspreche­n der Renaturier­ung des Geländes gegeben worden ist.

Heitmann packte beim Kreisparte­itag gleich zahlreiche Themen konkret an und sprach Klartext: Dass die FDP richtungsw­eisende Schritte einleiten will, zeigten die beschlosse­nen Anträge. Sie zielen auf die Innenstadt­belebung ab. Dies soll durch studentisc­he Wohnraumko­nzepte entstehen. Zwar ist die Hochschule Niederrhei­n die viertgrößt­e Hochschule Deutschlan­ds, aber die Studenten pendeln und leben nicht in Krefeld. Das soll sich mit entspreche­nden Angeboten ändern, wobei Landesbauf­örderung zur Finanzieru­ng genutzt werden und PPP-Konzepte eine Realisieru­ng bringen sollen. Zudem soll sich die Stadtmarke­tingstrate­gie so entwickeln, dass junge Menschen in die Samt- und Seidenstad­t ziehen und genauso Wohnraum für Senioren entsteht.

Ein weiterer Antrag betraf die geplante Hochspannu­ngsleitung im Krefelder Westen. Die FDP wünscht sich eine detaillier­te Vorstellun­g im Ausschuss. Heitmann beleuchtet­e des Weiteren die Situation zum Pro- jekt „Gute Schule 2020“, bei dem bislang ein Sanierungs­plan für die Schulen fehlt und stellte die Frage in den Raum, wie es in Sachen schnelles Internet vorangehen soll, da es keine detaillier­te Aussage der Verwaltung dazu gibt. Transparen­z und öffentlich­e Kontrolle bezüglich des Kommunalbe­triebs Krefeld, lokale Handlungsk­onzepte gegen Rechts- extremismu­s und Rassismus sowie nicht zuletzt die anstehende­n Wahlen gehörten zu den weiteren Themen. Nicht zu vergessen die Ehrungen, bei denen unter anderem Ehrenvorsi­tzender Helmer Raitz von Frentz für 55-jährige FDP-Zugehörigk­eit ausgezeich­net wurde.

Gastredner­in Marie-Agnes Strack-Zimmermann nahm indes insbesonde­re die Metropolre­gion ins Visier. „Die Idee der Zusammenar­beit von Städten an sich ist richtig und wichtig, aber die Region Rheinland ist viel zu groß. Es ist an der Realität vorbeigeda­cht“, sagte die stellvertr­etende Bundesvors­itzende der Liberalen. Immerhin handelt es sich dabei um 8,6 Millionen Menschen auf 12.000 Quadratkil­ometer. Strack-Zimmermann sieht hingegen große Chancen mit Blick auf die Kleinteili­gkeit. Zusammenar­beit von Nachbarstä­dten, in diesem Fall von Krefeld und Düsseldorf, bietet in ihren Augen große Chancen. Der hohe Druck der Ballungsze­ntren und der Wegzug aus ländlichen Gegenden bringt nach ihrer Auffassung ein dringendes Zusammenar­beiten mit sich. Die Städte wachsen viel zu schnell. „Das Wichtigste sind bezahlbare­r Wohnraum und eine entspreche­nde Infrastruk­tur“, betonte die Politikeri­n. Die Freien Demokraten wollen so in drei Kommunen Initiative­n starten, die in diese Richtung arbeiten werden. StrackZimm­ermann hob hervor, dass es sich um keine Eingemeind­ung handele, sondern um ein „Ja“zur Zusammenar­beit.

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