Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Trump, Niedrigzins, Inflation – jetzt Rendite sichern
Im Moment kennen Anleger offenbar nur ein Thema: den US-Präsidenten Donald Trump. An der Börse lässt sich scheinbar nur noch Geld verdienen, wenn man weiß, was als Nächstes aus dem Weißen Haus getwittert wird. Aber genauso wie Anleger im erfreulichen Börsenjahr 2016 Rendite verpassten, indem sie auf den Brexit oder die US-Wahlen setzten, so bleibt es auch künftig falsch, die eigene Geldanlage mit kurzfristiger Spekulation zu gefährden. Was ist der Ausweg?
Wir glauben, unsere Anlageentscheidungen rational und klar zu treffen. Schließlich geht es um unser Geld. Leider ist aber oft das Gegenteil der Fall. Anders ist nicht zu erklären, warum so viele Anleger seit der Wahl von Trump nur noch ein Thema umzutreiben scheint. So finden sich in vielen Depots kurzfristige Wetten und risikoreiche Spekulationen auf politische oder wirtschaftliche Ereignisse, die den langfristigen Anlageerfolg gefährden. Dies fand die auf unabhängige Anlageberatung spezialisierte Quirin Privatbank bei der Analyse hunderter Anleger-Depots in den vergangenen zehn Jahren heraus. Noch ein Problem trat dabei zu Tage: Knapp die Hälfte des angelegten Geldes wird – vielleicht auch aus Angst vor diesen Ereignissen – in Liquidität und auf Festgeld- oder Tagesgeldkonten gehalten. Negativzins ist längst Realität Das ist – Trump hin oder her – deutlich mehr, als es empfehlenswert wäre, denn angesichts der niedrigen Zinsen, die zum Teil unter der Inflationsrate liegen, wird das so angelegte Geld immer weniger wert, statt sich zu vermehren. Die bittere Erkenntnis: Der Anleger zahlt für die Aufbewahrung seines Geldes durch die Bank. Um seine Sparziele zu erreichen, muss man die Spar- rate verdoppeln oder bewusst ein höheres Risiko in Kauf nehmen und an den Kapitalmärkten investiert sein. Emotionale Entscheidungen bei der Geldanlage
Wer dann sein Geld am Kapitalmarkt investiert, trifft auf eine Finanzindustrie, die einen mit Geschichten von Trendprodukten und vermeintlich sicheren Renditen dazu animiert, ständig neue Anlageprodukte zu kaufen. Aktuelle Themen, beispielsweise die Trump-Wahl, werden so wider besseres Wissen in das Zentrum der eigenen Anlageentscheidung gestellt.
Dabei bestätigt die Finanzmarkforschung seit Jahrzehnten: Statt Trends nachzujagen oder auf politische Börsen zu wetten, sollten Anleger besser auf die Kraft der internationalen Kapitalmärkte setzen und langfristig ausgerichtete, systematische Anlagestrategien nutzen. Nur so lässt sich vermeiden, Opfer der eigenen Emotionen und falscher Kaufund Verkaufsentscheidungen zu werden. „Es gibt empirische Studien, die zeigen, dass die Mehrzahl der Käufe von Privatanlegern dann stattfindet, wenn die Märkte gut gelaufen sind, und die Mehrzahl der Verkäufe, wenn die Märkte nachgeben oder sogar eingebrochen sind“, so Kapital- marktexperte Professor Stefan May, der die Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank leitet. „Dadurch wird kostbare Rendite verschenkt und Vermögen vernichtet.“
Verhängnisvoll kann das auch bei der Auswahl konkreter Finanzprodukte sein. Warum finden sich in vielen Privatdepots – trotz der Lehren aus zwei Finanzkrisen – immer noch Produkte, die kaum zu durchschauen sind? Diese bringen oft Risiken mit sich und sind meist mit hohen Provisionen und Gebühren behaftet. Bei der Auswertung der Einzel-Depots durch die Quirin Privatbank war zudem auffällig, dass etwa ein Drittel der Depots stark auf Deutschland fokussiert ist. Diese Konzentration auf den Heimatmarkt, dessen Vor- und Nachteile Anleger besser einzuschätzen glauben, ist weltweit zu beobachten. Ein Anlegerverhalten, das Rendite kosten und das Risiko erhöhen kann. Professor Stefan May: „Bereits auf Sicht von fünf Jahren ist die Entwicklung international ausgerichteter Depotstrukturen mit kostengünstigen und transparenten Index- und Anlageklassenfonds deutlich risikoärmer und bietet die Chance, mehr Rendite zu erwirtschaften.“ Einfach nur der Logik folgen und den Märkten vertrauen Dabei ist der Kapitalmarkt an sich – allen Krisen zum Trotz – grundsätzlich immer noch völlig intakt und wirft gute Renditen ab. So konnten Anleger in der Vermögensverwaltung der Quirin Privatbank in 2016 (31. Dezember 2015 bis 31. Dezember 2016) mit einer auf die internationalen Kapitalmärkte ausgerichteten Anlagestrategie eine Rendite nach allen Kosten von 8,89 Prozent erwirtschaften. Dafür mussten sie bereit sein, auch Schwankungen der Aktienmärkte in Kauf zu nehmen, und 70 Prozent ihres Geldes in Aktien und 30 Prozent in Anleihen anlegen. Mit der gleichen Strategie erzielten sie in 2015 (31. Dezember 2014 bis 31. Dezember 2015) eine Rendite von 3,02 Prozent, in 2014 (31. Dezember 2013 bis 31. Dezember 2014) von 8,20 Prozent, in 2013 (31. Dezember 2012 bis 31. Dezember 2013) von 10,62 Prozent und in 2012 (31. Dezember 2011 bis 31. Dezember 2012) von 10,01 Prozent. Wichtig zu wissen: Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.
„Meiner Ansicht nach sind Märkte ziemlich effizient“, meint auch Professor Eugene F. Fama, US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und 2013 für seine Erkenntnisse mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. „Es gibt nur sehr wenig empirische Evidenz dafür, dass Fondsmanager, Privatanleger oder selbst ernannte Propheten den Markt schlagen können.“Auch dann nicht, wenn sie dem Twitter-Account von Donald Trump folgen, würde er heute möglicherweise hinzufügen. V. i. S. d. P.: Kathrin Kleinjung, quirin bank AG, Kurfürstendamm 119, 10711 Berlin