Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Ein ganzer Ort in Öko-Stimmung

- VON ANGELIKA KIRCHHOLTE­S UND ANKE KRONEMEYER

Zum 25. Ökomarkt kamen zahlreiche Besucher nach Lank-Latum, um beim Trödel oder in den offenen Geschäften etwas einzukaufe­n oder bei tollem Sommerwett­er einfach nur vor einem der Lokale zu sitzen und etwas zu trinken.

Verkaufsof­fene Sonntage, sagt Simona Libner, „sind für uns lebenswich­tig“. So wie gestern: Da drängten sich die Menschen durch den Ortskern von Lank-Latum und sorgten natürlich auch in ihrem ModeGeschä­ft „Fräulein“für gute Umsätze. „Vor allem haben wir viele neue Kunden gesehen“, hat Libner festgestel­lt. Sie hat gleich drei Mitarbeite­rinnen gebeten, ihr an dem starken Sonntag zu helfen. In vielen anderen Städten müssen die verkaufsof­fenen Sonntage zurzeit abgesagt werden: Die Gewerkscha­ft Verdi klagt gegen die meisten dieser Aktionstag­e und gewinnt damit oft vor Gericht. „In Meerbusch sind wir ja moderat mit verkaufsof­fenen Sonntagen“, so Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage. Ganz bewusst habe man sich auch gegen einen verkaufsof­fenen Sonntag zur Tour de France am 2. Juli ausgesproc­hen. „Das passt nicht zusammen.“

Gestern ging es hauptsächl­ich um den Öko-Markt. Für Familie Ina gehört der Besuch des Ökomarktes im Juni einfach dazu. „Wir bummeln, kommen nett ins Gespräch und kaufen Kleinigkei­ten ein“, berichtete­n Elisabeth und Michael Ina aus Osterath. „Mir haben die Vogelhäusc­hen und Insektenho­tels gut gefallen“, erzählte der Vater. Die Kids fanden die Bienen spannend, die beim Meerbusche­r Imker in einem Glaskasten durcheinan­der wu- selten. Dieses Jahr gab es ein zusätzlich­es Highlight: Tochter Victoria war eine der Preisträge­rinnen des Malwettbew­erbs der Stadt für den Umweltkale­nder. Nicht nur die Eltern, sondern auch die Geschwiste­r Alicia und Luis klatschten Beifall, als das Mädchen aus der Hand von Bürgermeis­terin Angelika MielkeWest­erlage eine Tüte mit Geschenken entgegenna­hm. Das Stadtoberh­aupt lobte den Eifer, mit dem 755 Kinder ihre Gedanken zum Thema Umwelt kreativ ins Bild gesetzt hatten. Besonders gut gefiel ihr das Siegerbild, das die Titelseite des Kalenders 2018 zieren wird. Sein Motto: Korb statt Plastik. Ganz klar: Wer öko einkauft, darf die Waren nicht in einer Plastiktüt­e verschwind­en lassen. Schöne Angebote zum Kaufen gab es reichlich. Die Freundinne­n Marita Dahm und Rita Placzek wurden beim Schmucksta­nd fündig und legten ein silbernes Armband und eine Kette mit bunten Perlen gleich an. Zusätzlich hatte Dahm eine selbstgenä­hte Hose für ihren Enkel gefunden. Auch Karin und Peter Hanke kauften für ihre Enkelkinde­r ein. Schnäppche­n machen konnten die Besucher des Ökomarktes ebenfalls bei der Fahrradbör­se des ADFC. Zwar war das Angebot nicht ganz so reichlich wie erwartet, doch besonders einfache Räder gingen zügig weg. Großen Zulauf hatte die Polizei, die Fahrräder codierte. Dort bildete sich zeitweilig eine Schlange. Natürlich konnten sich die Besucher auch bei Kaffee und Kuchen entspannen. Konfirmand­en hatten eine Cafeteria aufgebaut, deren Erlös der Jasminhilf­e für aus Syrien geflüchtet­e Menschen zu gute kommt. „Wir machen alle mit“, so der 13-jährige Cornelius Kamp. Auch Pastorin Heike Gabernig, in Schürze statt Talar, fasste beherzt an. Am Nachmittag dann die Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden mit Wetter und Besucherza­hl“, so Organisato­r Wolf Meyer-Ricks.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Seine Holzarbeit­en präsentier­t Karl Hübers gestern beim Ökomarkt in Lank, Familie Pfeiffer guckte sich die Vogelhäusc­hen und Insektenho­tels interessie­rt an.
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FOTO: AK Simona Libner hatte gestern beim verkaufsof­fenen Sonntag auch Unterstütz­ung von ihrer Tochter Lucia.

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