Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Helfen statt Miete zahlen
Das Programm „Wohnpaar auf Zeit“des Amtes für Wohnungswesen bringt Vermieter mit Studierenden und Azubis zusammen. Statt Miete zu zahlen, helfen die jungen Menschen den Vermietern oder leisten gemeinnützige Arbeit.
Günstiger Wohnraum in Düsseldorf ist knapp. Für junge Menschen in der Ausbildung oder im Studium ist es besonders schwer, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Das Amt für Wohnungswesen bringt nun ein neues Projekt auf den Weg, das Auszubildenden und Studenten eine zusätzliche Möglichkeit bietet. Wie das funktionieren soll, erzählt ein Werbefilm, der auf dem Videoportal Youtube unter „Wohnpaar auf Zeit“zu sehen ist: Ernst ist 69 Jahre, hat ein Einfamilienhaus in Wersten mit großem Garten. Da er mittlerweile dort alleine wohnt, könnte er gut Hilfe gebrauchen. Julian, 22, ist zum Studium nach Düsseldorf gekommen. Bei Ernst könnte er wohnen. Anstatt Miete zu zahlen, wäre für bis zu zwölf Stunden im Monat seine Hilfe gefragt – im Garten und bei kleineren Tätigkeiten im Haus. Die Geschichte Das neue Projekt ist eine Weiterentwicklung des Vorläufers „Wohnen für Hilfe“, das 2008 ins Leben gerufen worden war. Die Kooperation war damals auf Senioren und Studenten ausgelegt gewesen, 25 Wohnpartnerschaften für jeweils drei Jahre wurden geknüpft. Aktuell leben noch drei Wohnpaare aus diesem Projekt zusammen. Nun werden beide Zielgruppen ausgeweitet, um mit dem Projekt eine breitere Wirkung zu erzielen. „Es ist nicht das Allheilmittel, sondern eine Maßnahme von vielen“, sagt Christian Zaum, Dezernent für Wohnungswesen. und Wohnungsbesitzern und -inhabern zu bekommen, kooperiert das Amt für Wohnungwesen mit dem Verband Haus und Grund. Die Anbieter des Wohnraums sollen am Austausch mit jungen Menschen interessiert sein. Dabei verzichten sie auf die Kaltmiete und nehmen andere Leistungen in Anspruch, maximal zwölf Stunden im Monat. Sie müssen mindestens einen abschließbaren Raum zur Verfügung stellen, Badezimmer und Küche werden gemeinsam genutzt oder separat angeboten. Die Betriebskosten (Wasser, Strom, Telefon, Internet) können umgelegt werden. denwerk und der Handwerkskammer. Voraussetzung für die Interessenten ist die Offenheit für generationenübergreifendes Wohnen und die Bereitschaft, ihre Arbeitsleistung einzubringen. Die Tätigkeiten Die Art und der Umfang der Hilfen wird von beiden Partnern festgelegt. Bei den Arbeiten geht es beispielsweise um gemeinsame Einkäufe, Gartenarbeit, Kinderbetreuung, Begleitung von Arztbesuchen oder Behördengängen. Eine andere Möglichkeit ist eine gemeinnützige Tätigkeit im Stadtteil oder bei Einrichtungen und Projekten der Awo Düsseldorf.