Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Retter warnen vor Lebensgefahr im Rhein
Die hochsommerlichen Temperaturen verlocken wieder viele Menschen zum leichtsinnigen Bad.
(RP) Der jüngste Alarm kam am vergangenen Sonntag: Passanten hatten in Höhe der Kirmeswiese zwei Personen im Wasser gesehen. 45 Minuten lang hat die Feuerwehr nach ihnen gesucht. Wahrscheinlich hatten die beiden das Wasser wieder verlassen. Die Feuerwehrleute aber standen während der Suche nicht für einen echten Notfall zur Verfügung.
13 Mal sind die Retter dieses Jahr schon ausgerückt, um Menschen aus dem Rhein zu holen. Und nicht immer blieb es bei einer vergeblichen Suchfahrt. Von den 13 geretteten Personen mussten vier anschließend ins Krankenhaus, in einem Fall war eine Reanimation notwendig. Im vergangenen August hatte ein 18-Jähriger den Versuch, sich bei Einbrungen kurz im Rhein abzukühlen, sogar mit dem Leben bezahlt.
Jedes Jahr kommt es in Düsseldorf mindestens zu einem tödlichen Unfall im Rhein, warnen Feuerwehr, DLRG, Wasserwacht und Wasserschutzpolizei. Vor allem die Unterströmungen könnten auch geübte Schwimmer in Lebensgefahr bringen. Im Rhein ist das Schwimmen allerdings nicht überall verboten, sondern nur 100 Meter oberund unterhalb von Häfen, an Brücken, Schiffs- und Fährlandestellen, Schleusen, Vorhäfen, Umschlagstellen und Werften. Aber die Gefahr besteht auch in den anderen Bereichen, etwa an den Kribben, an denen sich tückische Strudel bilden können. Und vorbeifahrende Schiffe können auch die Menschen am Ufer gefährden, nämlich dann, wenn das Wasser, dass sie anziehen, in Wellen zurückkehrt. Der sogenannte Rückschwall kann vor allem Kinder im Flachwasserbereich zu Fall und damit in Lebensgefahr bringen.
Verboten ist das Schwimmen aber nicht nur am größten Teil der Rheinufer, sondern auch in den meisten Baggerseen, die durch ihre extremen Tiefen und Temperaturunterschiede gefährlich sind. Das gilt für die Angermunder Seen westlich und östlich des Heiderwegs, den Suitbertus-, Fliedner- und Lambertussee in Kaiserswerth, für den Lichtenbroicher Baggersee am Flughafen sowie im Süden für den Südpark-, den Uni- und den Elbsee Süd und Nord. Erlaubt ist das Baden einzig am Unterbacher See, wo auch eine Aufsicht vorhanden ist, also am Nord- und am Südstrand. Und auch da sollten Erholungssuchende darauf achten, nicht erhitzt, nicht alkoholisiert und weder mit vollem Magen noch hungrig ins Wasser zu gehen.