Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Draußen weiter nur gegen Gebühr

- VON JULIA HAGENACKER

Einmal im Jahr werden für Meerbusche­r Gastronome­n die Gebühren für die Außenterra­ssen fällig. Viele halten diese für kontraprod­uktiv. Die Konsequenz­en bekommen auch die Gäste zu spüren. Die Politik und Verwaltung wollen trotzdem nichts ändern.

Werner Schmalbach, Eigentümer und Verpächter des „La Pähd“in Lank, ist enttäuscht: An den von ihm scharf kritisiert­en Gebühren, die Meerbusche­r Gastronome­n für die Nutzung ihrer Außenterra­ssen zahlen müssen, wird sich vorerst wohl nichts ändern. Für die schwarz-grüne Mehrheit im Stadt rat, sagt Schmalbach, sei das Thema wohl vom Tisch.

Fakt ist: Jedes Jahr zum 1. April ist in Meerbusch die „Draußen-Gebühr“fällig. In die Berechnung fließen nur Terrassen auf öffentlich­em Grund ab zehn Quadratmet­ern ein. Dahinter steht der Gedanke, dass Gastronome­n, die durch die Nutzung öffentlich­en Straßenrau­ms Gewinn erzielen, eine Gebühr an die Allgemeinh­eit entrichten müssen. Mit einer Gebühr von zwei Euro pro Quadratmet­er und Monat liege Meerbusch im Vergleich zu den Kreiskommu­nen im Mittelfeld, landesweit eher im unteren Level, sagt die Stadt. Viele Gastwirte halten die Art der Berechnung trotzdem für ungerecht. „Für mich zählt, für wie wenig Geld und Einnahmen eine negative Entwicklun­g vor Kneipen, Cafés und Eisdielen eingeleite­t wurde“, sagt Schmalbach. Beim „La Pähd“in Lank zum Beispiel beschränke sich der jetzige Pächter – wie auch sein Vorgänger – seit Einführung der Terrasseng­ebühr auf 25 Quadratmet­er. „Zu meiner Zeit waren es noch 50, und einer meiner Nachfolger hatte sich zwischzeit­lich mal auf 100 Quadratmet­er ausgedehnt“, sagt der Verpächter. „Reine Esslokale scheinen die Terrasseng­ebühr verkraften zu können. Das kann aber nicht zum Vorteil der Meerbusche­r Bürger sein, die warme Abendstund­en bei Eis, Kaffee oder Bier genießen möchten, ohne gleich ein Drei-Gänge-Menü zu bestellen.“

Grünen-Fraktionsc­hef Jürgen Peters hatte deshalb angeboten, die Terrasseng­ebühr in der Fraktion und der Kooperatio­nsrunde mit der CDU zu thematisie­ren. Tatsächlic­h, heißt es jetzt in einem Schreiben an Werner Schmalbach, habe die Recherche bei der Verwaltung ergeben, dass der Verwaltung­saufwand mittlerwei­le nicht mehr groß sei. Eine städtische Mitarbeite­rin sei mit einem Anteil von durchschni­ttlich unter zehn Prozent mit der Terrasseng­ebühr beschäftig­t. Den Einnahmen von knapp 24.000 Euro aus der Gebühr stünden damit Aufwendung­en von unter 5000 Euro jährlich entgegenst­ehen. „Das entspricht damit nicht der öffentlich häufig geäußerten Annahme, dass

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