Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng in Krefeld sinkt um 30 Euro

- VON NORBERT STIRKEN

Das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik stellte gestern die neuen Zahlen über die Verschuldu­ng der Kommunen vor.

Nach Jahren des Nothaushal­ts scheint die Stadt Krefeld ihre Finanzen wieder besser in den Griff zu bekommen. Während die Schulden der Kommunen in Nordrhein-Westfalen im vergangene­n Jahr um 2,5 Prozent im Vergleich zu 2015 gestiegen sind, verzeichne­t die Seidenstad­t ein Plus von 0,3 Prozent. Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng liegt bei 3864 Euro. Das sind 30 Euro weniger als im Vergleichs­zeitraum und ein Minus von 0,8 Prozent. Insgesamt steht die Stadt Krefeld und ihre Eigenbetri­ebe laut Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik (IT.NRW) mit 870 Millionen Euro in der Kreide.

Positiv merken die Statistike­r an, dass die Kommune offenbar keine riskanten Geschäfte mit Wertpapier­en gemacht hat. In dieser Rubrik tauchen anders als etwa in Essen keine Schuldenbe­träge auf. Die Tendenz in Krefeld ist eindeutig positiv, denn die Schuldenen­twicklung zeigt in allen Sparten in die richtige Richtung – geringere Belastung durch Investitio­nskredite und durch Kassenkred­ite. Nur die Eigenbetri­ebe beziehungs­weise Anstalten des öffentlich­en Rechts (zum Beispiel Abwasseren­tsorgung) legen bei den Schulden noch einmal deut- lich zu – plus 5,7 Prozent auf 278,5 Millionen Euro.

Für Nordrhein-Westfalen erreichten die Schulden der Gemeinden und Gemeindeve­rbände Ende 2016 mit 63,4 Milliarden Euro einen neuen Höchststan­d. Wie die amtliche Statistiks­telle des Landes mitteilt, waren das 1,5 Milliarden beziehungs­weise 2,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Rein rechnerisc­h ergibt sich damit für jeden Einwohner des Landes eine Verschuldu­ng von 3551 Euro. Bei dieser Betrachtun­g sind neben den Schulden der Kernhausha­lte auch die Schulden der kommunalen Eigenbetri­ebe, der eigenbetri­ebsähnlich­en Einrichtun­gen und der kommunalen Anstalten öffentlich­en Rechts enthalten.

Vor zehn Jahren hatte der Schuldenst­and in NRW noch bei 48 Milliarden Euro gelegen. Die durchschni­ttliche Pro-Kopf-Verschul- dung war Ende 2016 um 33,4 Prozent höher als Ende 2006 (damals: 2663 Euro, in Krefeld 3259 Euro). Die Schulden der kommunalen Kernhausha­lte beliefen sich Ende vergangene­n Jahres auf 52 Milliarden Euro; sie setzten sich aus Kassenkred­iten in Höhe von 26,7 Milliarden Euro, langfristi­gen Krediten in Höhe von 23,3 Milliarden Euro sowie Wertpapier­schulden in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zusammen.

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