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Paradigmenwechsel in der Branche
Bei der W.I.S. Unternehmensgruppe sind Führungskräfte und Mitarbeiter stolz auf mehr als 100 Jahre Firmengeschichte. In dieser Zeit hat sich das Aufgabenspektrum des Unternehmens stark verändert. Und das besonders schnell im vergangenen Jahrzehnt.
Die W.I.S. Unternehmensgruppe ist einer der Großen in der Branche: seit mehr als einem Jahrhundert bietet das Unternehmen private Sicherheitsdienstleistungen an und gehört mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot zu den größten privaten Anbietern der Branche. Aktuell beschäftigt das Unternehmen fast 4000 Mitarbeiter an insgesamt 29 Standorten bundesweit und hat aufgrund seiner langen Tradition viele Entwicklungen von Markt und Gesellschaft miterlebt.
„Nie waren die Herausforderungen größer“, sagt Günter Calaminus, Vorstandsvorsitzender der W.I.S.-Gruppe, und führt weiter aus: „Aktuell verändern sich die Paradigmen des Marktes tiefgreifend, denn einerseits steigt das individuelle Sicherheitsbedürfnis durch Terroranschläge sprunghaft an, durch die zunehmende Bedrohung aus dem Netz verändern sich allerdings auch gleichzeitig die Waffen und Werkzeuge der Angreifer.“Private Sicherheitsdienstleister müssen mit dieser Entwicklung Schritt halten und wirksame Abwehrkonzepte entwickeln.
Das geht jedoch nicht ohne die passenden Mitarbeiter, die der zunehmenden Digitalisierung möglicher Bedrohungslagen gerecht werden müssen. „Der Sicherheitsmitarbeiter von heute hat schon lange nichts mehr mit dem Wachmann gemein“, resümiert Calaminus. Die Mitarbeiter müssen ein Grundverständnis für den Umgang mit computergesteuerten Prozessen entwickeln, um die Kunden weiterhin zuverlässig zu schützen und moderne Werkzeuge wie Smartphones, RFID-, NFC oder Beacon -Technologien und die damit verbundenen Informationstechnologien zum Einsatz zu bringen.
Günther Calaminus versteht es als eine soziale Verantwortung seines Unternehmens, die Mitarbeiter dabei zu unterstützen, die notwendigen Kompetenzen zu entwickeln. Denn bei einem Defizit von rund 12.000 Mitarbeitern am gesamten Sicherheitsmarkt in Deutschland kann es nicht mehr nur darum gehen, die richtigen Talente zu gewinnen, sondern vielmehr, bestehende Talente zu fördern und auszubauen. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn auch die rechtlichen Bedingungen für private Sicherheitsdienstleistung den aktuellen Gegebenheiten angepasst werden.
„Aktuelle Anpassungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes und der Bewachungsverordnung sind die richtigen Schritte hin zu einer besseren Qualitätsauslese leistungsfähiger Dienstleistungsunternehmen und werden deshalb durch die W.I.S. begrüßt und unterstützt“, sagt Calaminus.
Vor dem Hintergrund der Digitalisierung von Attacken muss allerdings auch die Definition von Eigentum neu überdacht werden. Denn zukünftig wird es für private Sicherheitsdienstleister nicht mehr nur um den Schutz fremder, beweglicher Sachen gehen können. Wirtschaftsspionage und Diebstahl von Knowhow gewinnen eine immer größere Bedeutung und verursachen in Deutschland die bei weitem größten Schadenssummen für Unternehmen.
Digitale Werte, wie Tokens oder Kryptowährung, werden von der herkömmlichen Definition für Eigentum noch gar nicht klar erfasst. Sie sind allerdings bereits jetzt ernstzunehmende Zahlungsmittel im globalen Handelskreislauf. Die gesamte Vorschriften-, Ausbildungs- und Qualitätswelt der Sicherheitsbranche hingegen fußt auf einer Definition, die dieser Entwicklung keine Rechnung trägt. Deshalb müssen auch diese Grundlagen angepasst werden, um privaten Sicherheitsdienstleistern den passenden Rahmen für zeitgemäße Geschäftsmodelle zu bieten.
Die fachlichen Anforderungen an private Sicherheitsdienstleister steigen im gleichen Maße wie das Risiko für deren Kunden. Dennoch bleibt die Bereitschaft der Kunden gering, für gestiegene Anforderungen einen angemessenen Preis zu zahlen. Die seriöse Sicherheitsindustrie und damit auch Unternehmen wie die W.I.S. ist davon überzeugt, dass sich mit preisgetriebenen Ausschreibungen das steigende Risiko für die Kunden längst nicht mehr ausreichend kompensieren lässt.
Genauso wenig ließen sich mit Mindestlöhnen die Mitarbeiter finden, die eine digitale DNA mitbringen und bereit sind, das erhöhte Risiko zu tragen. Deshalb werden am Ende nur jene Unternehmen langfristig erfolgreich sein, die hybride Sicherheitslösungen mit digitalen und personellen Komponenten entwickeln, um damit die Dienstleistung als solche für den Kunden erlebbar zu machen. „Wir sehen der Zukunft positiv entgegen“, schließt Günter Calaminus.
„Der Sicherheitsmitarbeiter von heute
hat schon lange nichts mehr mit dem Wachmann gemein“