Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Wir gehen jetzt in den Kindergarten!“
(lai) Ein wenig unsicher versteckt sich Emma hinter dem Bein ihrer Mutter, lugt immer wieder vorsichtig hervor und beobachtet die anderen Kinder in der Ecke des Spielzimmers der Kita „Düssel-Biber“der Awo in Oberbilk. „Eben hat sie schon mit den Kindern gespielt, das hat ganz gut geklappt, oder Emma?“, fragt Mutter Jennifer Herholz. Als Antwort spaziert die Einjährige los zu den anderen Kindern.
Emma ist neu im Kindergarten, seit Anfang August besucht sie die Kita, jetzt, zu Beginn, nur eine Stunde am Tag und in Begleitung ihrer Mutter. In wenigen Wochen aber wird sie die Vormittage allein im Kindergarten verbringen, ihre Mutter wird dann wieder beginnen, in Teilzeit zu arbeiten. „Wir haben zwei Kinder. In Düsseldorf dann nur mit einem Gehalt durchzukommen, ist nicht so leicht, deshalb muss ich wieder arbeiten gehen“, sagt Jennifer Herholz. Das falle ihr – obwohl Emmas große Schwester Lena auch schon seit ein paar Jahren in die Kita geht – sehr schwer. „Für mich ist der Abschied morgens bald vermutlich schlimmer als für Emma. Dass sie hier gut zurechtkommt, darüber mache ich mir keine Sorgen.“
Schließlich kennt Emma den Kindergarten und ihre neue Gruppe bereits: Vor ihr hat Schwester Lena die Gruppe besucht, die Fünfjährige hat jetzt zu den Vorschulkindern gewechselt, so wurde der Platz – dank der Regelung für Geschwisterkinder – bei den „Düssel-Bibern“für Emma frei. „Ohne diese Regelung hätten wir über den Kita-Navigator ganz von vorn einen Platz für Emma suchen müssen. So hatten wir dieses Mal Glück“, sagt Jennifer Herholz. Bei Lena war es damals ein wenig schwieriger. Für sie gab es zunächst keinen Betreuungsplatz in einem Kindergarten, also besuchte sie erst einmal eine Privat-Kita. „Es ist schwer, einen Platz in einem Kindergarten in Düsseldorf zu finden“, sagt Herholz.
Das weiß auch Samuel Andratschke einen Raum weiter. Seine zweieinhalb Jahre alte Tochter Johanna besucht jetzt die Kita der Awo, doch bis die Familie den Platz sicher hatte, dauerte es. „Zunächst haben wir gar keinen Platz für sie in einer Kita gefunden, dafür aber in einer Tagespflege“, berichtet der 37-Jährige.