Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Quereinsteiger gründlich vorbereiten
Der erste Schultag in NRW ist heute auch für viele Lehrer ein spannender Tag. Insbesondere für jene, die zuvor noch nie in diesem Beruf gearbeitet haben. Aufgrund des Lehrermangels ist fast jeder zehnte neue Lehrer im beginnenden Schuljahr bereits ein Quereinsteiger. Und NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) will, dass es noch mehr werden.
Es muss durchaus kein Nachteil sein, wenn ein Lehrer zuvor in anderen Bereichen Lebenserfahrung sammeln konnte und den Schülern als gereifte Persönlichkeit gegenübertritt. Gerade an den Berufskollegs sind die Erfahrungen mit Seiteneinsteigern auch überwiegend positiv. Zumal ein Universitäts- oder Fachhochschulabschluss in der Regel die Voraussetzung für einen Wechsel an die Schule ist.
Anders ist die Situation an den Grundschulen mit ihren besonderen pädagogischen Anforderungen. Schon Gymnasiallehrer, die künftig verstärkt an Grundschulen zum Einsatz kommen sollen, sind darauf nicht entsprechend vorbereitet. Umso mehr gilt dies für Quereinsteiger ohne pädagogische Vorkenntnisse. Auch die vermeintlich weniger wichtigen Fächer Kunst, Musik und Sport sollten sie dort nur nach sorgfältiger Vorbereitung unterrichten dürfen. BERICHT JEDER ZEHNTE NEUE LEHRER IST..., TITELSEITE
Ihre traditionelle Sommer-Pressekonferenz hat Merkel ohne Glanz und ohne Wahlkampfgedonner absolviert. Wer etwas anderes erwartet hatte, kennt die Bundeskanzlerin schlecht. Sie ließ aber auch Kampfgeist vermissen, von dem sie vor zwei Jahren auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise noch so viel hatte. Selbst für eine beliebte Bundeskanzlerin mit sehr guten Umfragewerten war das gut drei Wochen vor einer Bundestagswahl ein erstaunlicher Auftritt.
Mit ihrer Strategie, die eigene Angriffsfläche zu minimieren, hat sie sich schon zweimal als Kanzlerin erfolgreich wiederwählen lassen. Doch die Methode ist 2017 nicht ohne Risiko. Bei den drängenden innenpolitischen Themen zeigt Merkel zu wenig Ehrgeiz, die Sachen voranzutreiben. So referiert sie über Digitalisierung und Diesel-Affäre mit der gleichen Unbestimmtheit, wann das Problem gelöst sein könnte, wie über die Fluchtbewegungen in Afrika. Bisher konnte ihr das Trommelfeuer an Themen und Problemen, das die SPD täglich auftischt, nichts anhaben. Die Ränder aber wachsen in den Umfragen. BERICHT MERKEL MIT KLARER KANTE GEGEN TÜRKEI, TITELSEITE
IMerkel ohne Glanz
Kalkulierte Provokation
n der Korea-Krise schienen die Zeichen zuletzt auf Entspannung zu stehen, und im Weißen Haus glaubte manch einer doch tatsächlich, die harschen Drohungen von Präsident Donald Trump hätten Nordkoreas Diktator Kim Jong Un in die Schranken gewiesen. Das nennt man wohl eine krasse Fehleinschätzung. Kim hat nicht wirklich zurückgesteckt, und er weiß offenbar genau, wie weit er gehen kann. Seine jüngste Provokation beweist es. Die Rakete, die er abfeuern ließ, überflog zwar Japan. Kim hütete sich aber, das US-Territorium Guam ins Visier zu nehmen, wie er es noch unlängst angedroht hatte.
Die größte Gefahr für Kim ist nicht militärisch, sondern ökonomisch. Solange die USA oder Südkorea nicht direkt angegriffen werden, wird Trump stillhalten. Dagegen bedroht die jüngste Verschärfung der Sanktionen Kims Macht. Aber auch hier kann der Diktator sich sicher sein, dass die Chinesen sein Regime im Ernstfall vor dem Zusammenbruch bewahren werden. Also wird Kim munter weiter Raketen und Atomsprengsätze testen lassen – um mit ihrer Hilfe dann später Zugeständnisse zu erpressen. BERICHT