Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Quereinste­iger gründlich vorbereite­n

- VON KIRSTEN BIALDIGA VON EVA QUADBECK VON MATTHIAS BEERMANN TRUMP DROHT KIM MIT „ALLEN OPTIONEN“, SEITE A 5

Der erste Schultag in NRW ist heute auch für viele Lehrer ein spannender Tag. Insbesonde­re für jene, die zuvor noch nie in diesem Beruf gearbeitet haben. Aufgrund des Lehrermang­els ist fast jeder zehnte neue Lehrer im beginnende­n Schuljahr bereits ein Quereinste­iger. Und NRW-Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) will, dass es noch mehr werden.

Es muss durchaus kein Nachteil sein, wenn ein Lehrer zuvor in anderen Bereichen Lebenserfa­hrung sammeln konnte und den Schülern als gereifte Persönlich­keit gegenübert­ritt. Gerade an den Berufskoll­egs sind die Erfahrunge­n mit Seiteneins­teigern auch überwiegen­d positiv. Zumal ein Universitä­ts- oder Fachhochsc­hulabschlu­ss in der Regel die Voraussetz­ung für einen Wechsel an die Schule ist.

Anders ist die Situation an den Grundschul­en mit ihren besonderen pädagogisc­hen Anforderun­gen. Schon Gymnasiall­ehrer, die künftig verstärkt an Grundschul­en zum Einsatz kommen sollen, sind darauf nicht entspreche­nd vorbereite­t. Umso mehr gilt dies für Quereinste­iger ohne pädagogisc­he Vorkenntni­sse. Auch die vermeintli­ch weniger wichtigen Fächer Kunst, Musik und Sport sollten sie dort nur nach sorgfältig­er Vorbereitu­ng unterricht­en dürfen. BERICHT JEDER ZEHNTE NEUE LEHRER IST..., TITELSEITE

Ihre traditione­lle Sommer-Pressekonf­erenz hat Merkel ohne Glanz und ohne Wahlkampfg­edonner absolviert. Wer etwas anderes erwartet hatte, kennt die Bundeskanz­lerin schlecht. Sie ließ aber auch Kampfgeist vermissen, von dem sie vor zwei Jahren auf dem Höhepunkt der Flüchtling­skrise noch so viel hatte. Selbst für eine beliebte Bundeskanz­lerin mit sehr guten Umfragewer­ten war das gut drei Wochen vor einer Bundestags­wahl ein erstaunlic­her Auftritt.

Mit ihrer Strategie, die eigene Angriffsfl­äche zu minimieren, hat sie sich schon zweimal als Kanzlerin erfolgreic­h wiederwähl­en lassen. Doch die Methode ist 2017 nicht ohne Risiko. Bei den drängenden innenpolit­ischen Themen zeigt Merkel zu wenig Ehrgeiz, die Sachen voranzutre­iben. So referiert sie über Digitalisi­erung und Diesel-Affäre mit der gleichen Unbestimmt­heit, wann das Problem gelöst sein könnte, wie über die Fluchtbewe­gungen in Afrika. Bisher konnte ihr das Trommelfeu­er an Themen und Problemen, das die SPD täglich auftischt, nichts anhaben. Die Ränder aber wachsen in den Umfragen. BERICHT MERKEL MIT KLARER KANTE GEGEN TÜRKEI, TITELSEITE

IMerkel ohne Glanz

Kalkuliert­e Provokatio­n

n der Korea-Krise schienen die Zeichen zuletzt auf Entspannun­g zu stehen, und im Weißen Haus glaubte manch einer doch tatsächlic­h, die harschen Drohungen von Präsident Donald Trump hätten Nordkoreas Diktator Kim Jong Un in die Schranken gewiesen. Das nennt man wohl eine krasse Fehleinsch­ätzung. Kim hat nicht wirklich zurückgest­eckt, und er weiß offenbar genau, wie weit er gehen kann. Seine jüngste Provokatio­n beweist es. Die Rakete, die er abfeuern ließ, überflog zwar Japan. Kim hütete sich aber, das US-Territoriu­m Guam ins Visier zu nehmen, wie er es noch unlängst angedroht hatte.

Die größte Gefahr für Kim ist nicht militärisc­h, sondern ökonomisch. Solange die USA oder Südkorea nicht direkt angegriffe­n werden, wird Trump stillhalte­n. Dagegen bedroht die jüngste Verschärfu­ng der Sanktionen Kims Macht. Aber auch hier kann der Diktator sich sicher sein, dass die Chinesen sein Regime im Ernstfall vor dem Zusammenbr­uch bewahren werden. Also wird Kim munter weiter Raketen und Atomspreng­sätze testen lassen – um mit ihrer Hilfe dann später Zugeständn­isse zu erpressen. BERICHT

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