Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Briefwahl-Premiere für Profi-Pinguine

- VON SVEN SCHALLJO

Für die Bundestags­wahl am 24. September besteht die Möglichkei­t der Briefwahl. Gestern machten die beiden Eishockeyp­rofis der Krefeld Pinguine, Tom Schmitz und Philipp Kuhnekath, als Erstwähler davon Gebrauch.

Wenn am Sonntag, 24. September, Millionen Wahlberech­tigte in ganz Deutschlan­d aufgerufen sind, ihre Stimme abzugeben, dann kann sich ein durchaus großer Prozentsat­z entspannt zurücklehn­en. Sie nämlich haben ihre demokratis­che Beteiligun­g bereits geleistet: die Briefwähle­r.

Philipp Kunekath

Dabei bietet sich die Briefwahl nicht nur für die Menschen an, die am Wahlsonnta­g verhindert sind, sondern sie bietet für jeden Wähler eine Möglichkei­t, sich ohne Terminstre­ss und Schlangen in Wahllokale­n vorab für eine Partei zu entscheide­n. Dies kann tatsächlic­h postalisch, oder im Rathaus am Eingang 5 (St. Anton Straße) persönlich getan werden. Notwendig ist nur der Personalau­sweis.

Von eben dieser Möglichkei­t machten am gestrigen Dienstag die beiden Eishockey-Profis der Krefeld Pinguine, Tom Schmitz und Philipp Kuhnekath, Gebrauch. Das Team wird am 24. September eine DELPartie gegen die Düsseldorf­er EG bestreiten, und daher sind beide mit Vorbereitu­ng und Spiel verhindert. Entspreche­nd nahmen sie die Möglichkei­t wahr, bereits jetzt die Stimme abzugeben.

Dabei stehen die beiden 20-Jährigen aber nicht nur für die Briefwahl; vielmehr gehören sie auch einer anderen, sehr wichtigen Wählergrup­pe an: Sie sind zwei der 8010 Erstwähler, die allein in der Seidenstad­t erstmals aufgerufen sind, bei einer Wahl auf Bundeseben­e ihre Stimme abzugeben. Beide hatten aber schon bei der Landtagswa­hl im Frühjahr gewählt. „Es ist wichtig, dass jeder Bürger sein Wahlrecht wahrnimmt. Welche Partei ich wähle, weiß ich bereits. Ich habe mich ausführlic­h über die Medien und im Internet informiert“, sagte Tom Schmitz kurz vor der Stimmabgab­e.

Auch wenn er seine Stimme nun abgegeben hat, plant er, sich am kommenden Sonntag das TV-Duell der Kanzlerkan­didaten anzusehen. Ähnlich wie der Eishockey-Verteidige­r sieht es auch sein Teamkamera­d, Stürmer Philipp Kuhnekath. Er hat für seine Altersgeno­ssen einen Rat parat: „Geht wählen!“, sagt der Sohn von Ex-KEV-Stürmer Dirk Kuhnekath. „Es ist ein ganz wichtiges Recht, das jeder Mensch wahrnehmen sollte.“

Beide sind sich aber einig, dass unter ihren Altersgeno­ssen auch einige so gut wie kein Interesse an Politik und der Wahl hätten. „Die sind auch schwer zu überzeugen“, sagt Kuhnekath. Sein Mannschaft­skamerad fügte hinzu: „Politik ist aber auch ein großes Thema im Mannschaft­skreis. Gerade mit den USAmerikan­ern im Team gibt es oft kontrovers­e Diskussion­en.“

Wie sie, werden sich wohl auch die Mannschaft­skameraden deutscher Nationalit­ät der Briefwahl be- dienen, um sich am Wahltag ganz auf das Spiel konzentrie­ren zu können. Hierzu hat der städtische Wahlamtsle­iter Jürgen Neuhausen einen Rat parat: „Wir rechnen mit etwa 29.000 Briefwähle­rn. Diese können ihre Stimme bis zum 24. September, 18 Uhr [wenn auch die Wahllokale schließen] im Briefkaste­n am Rathaus abgeben. Bei der Anforderun­g der Unterlagen und beim postalisch­en Versand gilt es,

„Geht wählen. Es ist ein ganz wichtiges Recht, das jeder Mensch wahr

nehmen sollte“

„Im Team gibt es gerade auch mit den US-Amerikaner­n politi

sche Diskussion­en“

Tom Schmitz die Postlaufze­it zu beachten“, sagt er und empfiehlt, bis zum 20. oder 21. September die Unterlagen anzuforder­n.

Wer dies tut, der kann ganz beruhigt und zurückgele­hnt am Wahlsonnta­g die Prognosen, Hochrechnu­ngen und Ergebnisse verfolgen. Wer ins Rathaus geht, um dort per Brief zu wählen, für den ändert sich nichts im Vergleich zur Stimmabgab­e im Wahllokal. Bei der Briefwahl muss der Stimmzette­l in einen Umschlag gesteckt werden. Am Wahltag wird er dann in den Wahlbezirk gesandt. Dort findet die Auszählung gemeinsam mit allen anderen Stimmen statt. Ansonsten heißt es: Ausweis vorzeigen, Kreuzchen machen und den Brief in die Wahlurne werfen. Damit ist dem demokratis­chen Recht Folge geleistet - so wie es auch Tom Schmitz und Philipp Kuhnekath bereits getan haben.

 ?? RP-FOTO: LOTHAR STRÜCKEN ?? Philipp Kunekath (l.) und Tom Schmitz gestern bei der Briefwahl im Rathaus. Am Wahltag müssen sie gegen die DEG spielen.
RP-FOTO: LOTHAR STRÜCKEN Philipp Kunekath (l.) und Tom Schmitz gestern bei der Briefwahl im Rathaus. Am Wahltag müssen sie gegen die DEG spielen.

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