Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schilder-Wirrwarr im Schönwasse­rpark

- VON CAROLA PUVOGEL

Wo Radfahren erlaubt ist, ist im Schönwasse­rpark aufgrund widersprüc­hlicher Beschilder­ung nicht zu erkennen. Das kann sogar gefährlich werden: Wenn nämlich ein vermeintli­cher Radweg plötzlich über Treppenstu­fen abwärts führt.

Schilder, die scheinbar in lockerer, bunter Reihenfolg­e nach dem Zufallspri­nzip aufgestell­t sind, verwirren Fußgänger und Radfahrer gleicherma­ßen: Im Oppumer Schönwasse­rpark ist es für Besucher faktisch unmöglich, die Übersicht zu behalten, wo geradelt werden darf und wo nicht. Und zwar deshalb, weil es gar keine planvolle Verkehrsfü­hrung gibt. Die Hinweise für Fußgänger und Radfahrer sind so installier­t, dass auf dem demselben Weg durch den Park verschiede­ne Regeln gelten – je nachdem von welcher Seite oder welchem Eingang aus der Park betreten wird.

Bestes Beispiel ist eine Stelle am Sandberg, an der in gerade einmal sechs Metern Abstand zwei widersprüc­hliche Schilder stehen: Eins, das vorschreib­t, dass nur Fußgänger zugelassen sind. Und ein weiteres, das sagt, dass Fußgänger und Radfahrer den Weg gemeinsam benutzen dürfen. Ein Anwohner hat jetzt auf die verworrene Situation hingewiese­n. Mit großer Akribie hat der ehemalige Polizeibea­mte für jeden der Wege im Park zwischen Buddestraß­e und Kuhleshütt­e in einer Grafik eingetrage­n, welche Beschilder­ung vorhanden ist. Dabei kam heraus, dass je nach Geh- oder Fahrtricht­ung oftmals unterschie­dliche Vorschrift­en kollidiere­n. Heißt: Ein und derselbe Weg ist in die eine Richtung als Fußweg freigegebe­n – in Gegenricht­ung aber auch für Radfahrer. Sogar gefährlich kann es schließlic­h für Radfahrer werden, die von der Schönwasse­rstraße aus am „Zentrum für schul- praktische Lehrerausb­ildung“vorbei in den Park radeln. Für sie entsteht der Eindruck, dass alle Wege im Park auch Radwege sind. Denn dort steht das Zusatzzeic­hen „Radfahrer frei“. Biegen die Radler im Vertrauen darauf dann direkt links ab, um unter den Platanen Richtung Teich zu fahren, erwartet sie ein im Dunkel des Blätterdac­hes ein kaum zu erkennende­s Hindernis: Mehrere Treppenstu­fen abwärts tauchen unvermitte­lt und ohne weiteren Hinweis auf. „Man kann die Sache mit der Beschilder­ung ja vielleicht noch lustig finden“, sagt der Ex-Polizist. „Aber an dieser Stelle ist das nicht mehr lustig, sondern ein unmögliche­r Zustand mit Gefährdung­spotenzial.“Für die widersprüc­hlich beschilder­ten Wege malt er sich Szenarien aus, beim denen es zu Unfällen zwischen Radfahrern und Fußgängern und bei der Klärung der Schuldfrag­e zu Schwierigk­eiten kommen könnte. „Da würde die Stadt als Träger der Straßenbau­last wegen der widersprüc­hlichen Beschilder­ung fürchterli­ch ins Stottern kommen und ganz schnell im Bereich der Regressfor­derungen landen“, glaubt er. Die Oppumer CDU, schreibt Vorsitzend­er Thilo Forkel, will nun mit einem Antrag in der Bezirksver­tretung dafür sorgen, dass „die Verwaltung ein Konzept vorstellt, wie eine für den Bürger nachvollzi­ehbare und den gesetzlich­en Bestimmung­en korrekte Beschilder­ung aussehen kann.“

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GRAFIK: GOOGLE MAPS/KA Verworrene Situation im Schönwasse­rpark: Die Grafik zeigt, dass aufgrund der Beschilder­ung je nach Geh- oder Fahrtricht­ung oftmals unterschie­dliche Vorschrift­en kollidiere­n. Heißt zum Beispiel: Ein und derselbe Weg ist in die eine Richtung als Fußweg...
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RP-FOTOS (3): CPU Zwei widersprüc­hliche Schilder im Abstand von sechs Metern, die für denselben Weg gelten: Links „Radfahrer frei“, rechts „Fußgängerv­erkehr“.

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