Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schwingende Häuser halten Erdbeben stand
Bei schweren Erdbeben wie denen in Mexiko stürzen besonders ältere Häuser ein. Auf der ganzen Welt machen sich deswegen Fachleute Gedanken, wie man Häuser besser gegen Erdbeben sichern kann. Dazu muss man verstehen, wie Beben entstehen: Erdplatten verschieben sich im Boden. Dabei entstehen zwei Arten von Wellen. Die einen bewegen sich von unten nach oben. Sie sind für die Gebäude nicht so gefährlich. Die anderen Wellen bewegen sich seitlich, also etwa von rechts nach links. Diese Wellen können Häuser zum Einsturz bringen. „Trotzdem kann man die Gebäude schützen“, sagt der Wissenschaftler Carsten Könke von der Universität in Weimar. Eine Möglichkeit ist, die Häuser aus leichtem Material zu bauen – zum Beispiel aus Ziegel oder Holz und nicht aus Beton. Denn dann schwingt bei einem Erdbeben weniger Masse hin und her. Außerdem müssen Häuser beweglich sein. „Ein Gebäude muss sich verformen dürfen“, sagt Carsten Könke. So kann es leichter mitschwingen, wenn ein Erdbeben an ihm rüttelt, ohne gleich kaputt zu gehen. Manchmal werden Gebäude gar nicht erst auf den Boden gebaut. Stattdessen stehen sie auf Dämpfern und Sprungfedern. „So merkt das Gebäude das Erdbeben nicht“, sagt Carsten Könke. Auch in Deutschland sind Häuser in bestimmten Regionen gegen Erdbeben geschützt. Oft sei das jedoch teuer, sagt Könke. Gerade in ärmeren Ländern ist das ein Problem. Denn wenn nicht alle Häuser geschützt sind, passiert bei Erdbeben schneller etwas. dpa