Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Die Suche nach der Aufstiegss­timmung

- VON MATTHIAS GOERGENS

Fortuna ist Tabellenfü­hrer der zweiten Fußball-Bundesliga, spielt überzeugen­den Fußball mit Einsatz und Leidenscha­ft. Nicht nur das erinnert an die jüngste Aufstiegss­aison. Aber wie viel Euphorie kann jetzt schon entstehen?

Rouwen Hennings zieht die Stirn kraus: „Warum nicht?“Ja, warum eigentlich nicht? Warum sollte die Fortuna und auch die Stadt Düsseldorf nicht reif für die Bundesliga sein? Mit der Lage, der Tradition, der Arena. „Die Voraussetz­ungen sind optimal, das weiß jeder“, sagt Hennings. Der Blick auf die Tabelle, die bisherigen Ergebnisse und die Leistungen scheinen sich diesen Voraussetz­ungen auch gerade wieder anzugleich­en. Es sind die Effizienz und der Wille, auch knappe Spiele noch zu gewinnen, die das Team in dieser Saison auszeichne­n; und das erinnert gerade durchaus an das Aufstiegsj­ahr 2011/12.

Damals waren es vor allem Sascha Rösler und Maximilian Beister, die offensiv wirbelten und auch trafen. Heute heißen sie Hennings und Florian Neuhaus. Im Tor teilten sich in Michael Ratajczak und Robert Almer zwei starke Schlussmän­ner beinahe die ganze Saison, in dieser Spielzeit kämpfen Michael Rensing und Raphael Wolf um die Nummer eins. Auch eine wie damals stabile Abwehrreih­e um Jens Langeneke und Assani Lukimya erlebt mit Kaan Ayhan oder Niko Gießelmann eine Neuauflage.

Adam Bodzek hatte der jetzigen Mannschaft sogar eine höhere fußballeri­sche Qualität zugesproch­en. Der neben Oliver Fink einzig verblieben­e „Aufstiegsh­eld“mag das Damals und das Jetzt aber nicht vergleiche­n: „Der ganze Fußball hat sich entwickelt, es ist alles etwas besser geworden, auch die Gegner.“Damals habe es nicht so viele gute Mannschaft­en in der Liga gegeben wie in dieser Saison. „Einige gute Mannschaft­en spielen bisher auch unter ihrem Niveau.“

Was die Fortuna aber nicht davon abhalten sollte, die Erfolgsges­chichte am Montag im Derby gegen den MSV Duisburg (20.15 Uhr, Arena) fortzuschr­eiben. Das wäre ganz im Sinn von Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings, immerhin „gelernter“Aufsteiger mit dem FC St. Pauli und dem Karlsruher SC. „Wenn man gewinnt, fällt einiges leichter.“Und wann entsteht dann die Aufstiegs- stimmung? Die Euphorie, die das Team auch zum Erfolg „tragen“kann? „Das kommt eher in den letzten fünf, sechs Wochen der Saison. Da kann man viel gewinnen, da kann man alles verlieren.“Bis dahin gelte es, „oben dran zu bleiben“.

Dass die Euphorie rund um die Fortuna nicht nur angesichts des Pokalspiel­s gegen Bundesligi­st Borussia Mönchengla­dbach gerade wächst wie einst im Mai und am Montag eine sicher stimmungsv­olle Kulisse gegen Duisburg herrschen wird sind in der Tat beste Voraussetz­ungen dafür. Und der Wille ist bei Hennings und Co. da: „Jeder möchte aufsteigen, jede Mannschaft in der Liga, jeder Spieler, das ist bei mir nicht anders.“

Das Potenzial für Bundesliga­fußball sei vorhanden in Düsseldorf. „Warum auch nicht?“, fragt Rouwen Hennings, als wäre die Frage überflüssi­g, als läge die Antwort auf der Hand. Ja, warum eigentlich nicht?

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FOTO: DPA Takashi Usami bejubelt sein Tor beim FC St. Pauli. Erleben die Fortuna-Fans am Saisonende wirklich „Das Beste“, den Aufstieg?

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