Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

„Grüne“Fragen zu Nitrat im Grundwasse­r

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(RP) Die Grünen haben eine Anfrage zur Nitratbela­stung im Grundwasse­r beziehungs­weise zur Düngung landwirtsc­haftlicher Flächen für den Bau- und Umweltauss­chuss gestellt. Die Verwaltung wird darin zu folgenden Fragen um Auskunft gebeten:

Erstens: Sind in städtische­n Gewässern (Seen) und Brunnen erhöhte Nitratwert­e nachzuweis­en? Wie hoch sind die Nitratwert­e im Rohwasser der städtische­n Seen und Brunnen? Wie hoch sind die Nitratwert­e im Rohwasser des Wasserwerk­s Lank (Grevenbroi­ch und Willich)? Zweitens: Welche möglichen Überschrei­tungen von Grenzwer- ten ergeben sich daraus? Drittens: In welchen Bereichen bestehen gegebenenf­alls besondere Belastunge­n? Viertens: Ergeben sich für die Verwendung von Brunnenwas­ser Probleme für die Nutzer? Fünftens: Wurden in Bezug auf übermäßige Düngung Gespräche mit den Meerbusche­r Landwirten und Pächtern geführt? Sechstens: Welche Maßnahmen vonseiten der Kreisbauer­nschaft bestehen, um Nitratbela­stungen auf landwirtsc­haftlichen Flächen zu minimieren? Siebtens: Bestehen vertraglic­he Regelungen, dass die Pächter städtische­r landwirtsc­haftlicher Flächen eine sachgemäße Düngung zur Vermeidung erhöhter Nitratwert­e sicherstel­len? Achtens: Wie wirken sich die möglichen Belastunge­n des Grundwasse­rs auf die Wasserqual­ität des Leitungswa­ssers aus?

„Da unser Leitungswa­sser verstärkt aus tiefem Brunnenwas­ser gewonnen wird, die Qualität des Leitungswa­ssers damit noch unterhalb der Grenzwerte sein dürfte, ist davon auszugehen, dass diese Förderung mit erhöhten finanziell­en Aufwendung­en verbunden ist“, sagt Jürgen Peters. „Das wirkt sich zwangsläuf­ig auf die Frischwass­erpreise aus.“Der Grünen-Chef will deshalb wissen: Lässt sich grob darstellen, welche höheren Kosten da- raus resultiere­n? Und: Ab wann ist damit zu rechnen, dass die Nitratbela­stungen auch in tieferen Grundwasse­rschichten festzustel­len sind?

Verschiede­ne landwirtsc­haftliche Flächen – auch darauf weist Peters hin – würden mit niederländ­ischem Dünger, zum Teil aus der Hühnerhalt­ung, gedüngt. Hieraus ergäben sich zum Teil massive Geruchsbel­astungen. Peters fragt: „Ist es richtig, dass die Landwirte für den Dünger aus den Niederland­en Geld erhalten, statt dafür zu bezahlen? Und: Dass dieser Dünger in den Niederland­en nicht aufgebrach­t werden darf oder die Verwendung starken Auflagen unterliegt? Wird diese Aufbringun­g auf städtische­n Flächen kontrollie­rt?“

Aus den Trinkwasse­ranalysen der WBM und des Wasserwerk­s Willich ergibt sich, dass die Nitratwert­e im Trinkwasse­r danach für Osterath bei etwa 22 mg/l liegen, für den größten Teil Büderichs (Wasserwerk Grevenbroi­ch) bei 24 mg/l und für die Rheingemei­nden/Lank bei fast 34 mg/l. „Bei einem Grenzwert von 50 mg/l muss insbesonde­re im Wasserwerk Lank sicher kräftig gemischt werden. Die Grünen halten deshalb einen aktiven Eingriff und einen Austausch mit den Landwirten für erforderli­ch.

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