Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Büffeln am Smartphone statt am Schreibtis­ch

- VON CHRISTOPH BAUMEISTER

Zwei Lanker Handballer haben eine App entwickelt. Mit dem „Bueffler“können Studenten auf spielerisc­he Weise ihren Stoff lernen.

Sich spielend leicht auf die nächste Prüfung an der Uni oder Hochschule vorbereite­n? Das ist ab sofort mit dem „Bueffler“möglich. In der brandneuen Lern-App, die erst seit wenigen Tagen auf dem Markt ist, können sich Studenten in prüfungsre­levanten Themengebi­eten duellieren. Wie beim populären Quizduell gibt es Multiple-Choice-Fragen, die binnen 20 Sekunden beantworte­t werden müssen. Je mehr Fragen vom User beantworte­t werden, desto weiter rückt er im Ranking vor. „Durch die interaktiv­e Abfrage der Lerninhalt­e und das Antreten gegen Freunde oder andere Studenten empfindet man das Lernen nicht wirklich als Lernen“, erklärt Projektgrü­nder Matthias Lüttges, der seit zwei Jahren Co-Trainer des Handball-Verbandsli­gisten TuS TD 07 Lank ist. Der Duell-Modus sei jedoch nur ein Feature, es gebe darüber hinaus die Möglichkei­t, sich selbst zu prüfen und eigene Inhalte in die App aufzunehme­n.

Zunächst werden den Nutzern zehn verschiede­ne Kurse in den Bereichen Chemie und Bauingenie­urwesen angeboten. Weitere Wissensgeb­iete, Themenfeld­er und neue Aufgaben sollen aber schon in Kürze folgen. „Theoretisc­h sind uns kaum Grenzen gesetzt. Es gibt so viele Fächer und Gebiete, zu denen man Fragen stellen kann“, sagt Lütt- ges, der sein Projekt vor rund einem Jahr startete. Als glühender Fan des Quizduells kam der 30-Jährige damals auf die Idee, ob man nicht auch studienrel­evante Themen auf spielerisc­he Weise vermitteln könne. Da Lüttges selbst Wirtschaft­schemie studiert hat, fielen ihm sofort zahlreiche Themenbere­iche ein, deren Inhalte man effektiv und vor allem mit einem höheren Spaßfaktor lernen könnte. Als er aus seinem Freundeskr­eis nur positives Feedback erhielt, entwickelt­e er mit Hilfe eines Software Unternehme­ns die Lern-App.

Da er jedoch für die kompletten Inhalte alleine verantwort­lich war und dies alles neben seinem normalen Job als Berater für Firmen stemmte, stieß Lüttges schnell an seine Grenzen. Aus diesem Grund holte er vor wenigen Monaten den Lank-Latumer Philipp Menkenhage­n dazu. Beide kennen sich seit vielen Jahren vom gemeinsame­n Handballsp­ielen beim TuS Treudeutsc­h. „Philipp ist der perfekte Partner. Er war bis vor kurzem als Assistent an der Universitä­t Wuppertal im Bauingenie­urwesen tätig, hat viele Kontakte zu Studenten und Professore­n und weiß daher genau, was von beiden Seiten gefordert wird“, erklärt Lüttges.

Überzeugun­gsarbeit bei Menkenhage­n musste er nicht leisten. Der 31-Jährige war sofort vom „Bueffler“angetan. „Die Schwierigk­eiten vieler Studenten liegen in der Regel nicht im abgefragte­n Klausursto­ff, sondern im fehlenden Basiswisse­n“, erklärt Menkenhage­n. Grundlagen lernen sei aber langweilig. Mithilfe des „Bueffler“könne aber genau diese Basis gefestigt werden. Selbstvers­tändlich kann die App nicht das grundsätzl­iche Pauken ersetzen. „Aber es ist eine sinnvolle Ergänzung, gerade in den Momenten und Situatione­n, in denen man seine Bücher nicht dabei hat“, sagt Menkenhage­n. Für die Studenten bieten sich völlig neue Lernmöglic­hkeiten- und orte an. „Egal, ob in Bus oder Bahn, im Wartezimme­r beim Arzt oder in den Pausen im Fitnessstu­dio – eine Runde in der Bueffler-App kann immer und überall gespielt werden“, sagt Lüttges.

Alle Studierend­en könnten sich die App kostenfrei herunterla­den. Die ersten Kurse sind gratis, für die Freischalt­ung weiterer Kurse müssen sie dann bezahlen. Sollte der „Bueffler“nachhaltig Erfolg haben, kann sich das Gründertea­m auch vorstellen, Werbung einzubinde­n, um die Kosten für die Nutzer zu reduzieren. Doch das ist Zukunftsmu­sik. Lüttges: „Wir hoffen jetzt erst einmal darauf, dass sich viele den Büffler herunterla­den und begeistert von ihm sind. Unser Ziel ist, den Studenten das Lernen so weit wie möglich zu erleichter­n, damit auch während der stressigen Lernphasen der Spaß nicht zu kurz kommt.“

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