Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Millionen-Förderung für Breitband?

- VON THORSTEN BREITKOPF

Die Stadt will 13,5 Millionen Euro von Bund und Land für Internetau­sbau.

Die Stadt Düsseldorf macht sich Hoffnung, ein flächendec­kendes Breitband-Internet durch Fördermitt­el von Bund und Land relativ kurzfristi­g zu finanziere­n. Die Firma Wir-Solution berät die Stadt zurzeit, was die Erhebung der Netzkapazi­täten betrifft. Claus Wissing, Mitarbeite­r der Firma, präsentier­te gestern die Ergebnisse seiner Erhebung im Ausschuss für Wirtschaft­sförderung, Tourismus und Liegenscha­ften (AWTL). Demnach hat die Landeshaup­tstadt zwar erwartungs­gemäß verglichen mit dem ländlichen Raum eine recht gute Abdeckung mit schnellem Internet. Dennoch gibt es erhebliche weiße Flecken auf der Breitband-Landkar- te. „Es gibt 980 unversorgt­e Adressen im Düsseldorf­er Stadtgebie­t“, sagte Wissing. Dahinter stehen knapp 2000 Haushalte und damit mehrere Tausend Personen. Durch Lücken verfügen mehr als 200 Düsseldorf­er Gewerbebet­riebe und rund 90 Schulen im Stadtgebie­t nicht über schnelles Internet.

Das könnte sich mittelfris­tig ändern. Die Stadtverwa­ltung will sich den Netzausbau durch ein zurzeit relativ großzügige­s Förderprog­ramm ermögliche­n. Die Firma Wir-Solution hat dazu die so genannte Wirtschaft­lichkeitsl­ücke errechnet. Das ist der Betrag, der den privaten Netzbetrei­bern und Telefonkon­zernen in weniger urbanen Bereichen am Deckungsbe­itrag fehlt, und der daher von der Öffent- lichen Hand getragen wird. Diese Lücke beträgt in Düsseldorf insgesamt 15 Millionen Euro. Das Förderprog­ramm sieht vor, dass 7,5 Millionen Euro davon vom Bund übernommen werden. Weitere 40 Prozent der Kosten oder 6 Millionen Euro soll das Land übernehmen. Nur die restlichen 1,5 Millionen Euro kämen – schlimmste­nfalls – aus dem städtische­n Haushalt.

Einen Haken hat die lukrativ klingende Förderung allerdings. Die Anmeldefri­st endet diese Woche Freitag. Der Rat hätte darüber aber noch entscheide­n müssen, dies aber in einer vorigen Sitzung vertagt. Deshalb soll der Förderantr­ag nun fristwahre­nd am Freitag mit dem Vorbehalt späterer Zustimmung durch den Stadtrat eingereich­t werden.

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