Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Sozialwohnungen weit unter Bedarf
Für eine steigende Zahl von Berechtigten gibt es immer weniger preiswerten Wohnraum.
DÜSSELDORF Die Wohnungsbaupolitik in NRW ist in großen Teilen gescheitert. Das geht aus aktuellen Zahlen des NRW-Bauministeriums hervor. Demnach ist der Bestand an Sozialwohnungen in NRW seit der Jahrtausendwende um 47 Prozent auf 467.000 Wohnungen eingebrochen. Zudem wird der aktuelle Bestand bis 2040 um weitere 41,6 Prozent sinken.
„Der stärkste Rückgang entfällt auf den Zeitraum bis 2025“, heißt es in der Antwort von Ina Scharrenbach (CDU) auf eine kleine Anfrage der SPD. Die neue NRW-Bauministerin ist erst seit gut 100 Tagen im Amt. Allein in den nächsten acht Jahren fallen ihren Zahlen zufolge 27 Prozent der heutigen Sozialwohnungen aus der Preisbindung. Scharrenbach beruft sich auf eine Modellrechnung der NRW-Bank.
Dem steht ein rapide wachsender Bedarf gegenüber. Anders als früher sind staatlich geförderte und deshalb preisgünstige Wohnungen heute nicht mehr nur eine Notversorgung der untersten Einkommensschichten. Weil die Mieten vor allem in den Ballungsräumen entlang der Rheinschiene und in Münster seit Jahren explodieren, können sich dort auch Familien mit normalem Einkommen kaum noch adäquaten Wohnraum leisten. „In Nordrhein-Westfalen hat inzwischen rund die Hälfte aller Bürgerinnen und Bürger Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein“, stellte schon Scharrenbachs Vorgänger Michael Groschek (SPD) fest.
Auch der Neubau von Sozialwohnungen bleibt hinter dem Bedarf zurück. Im vergangenen Jahr wurden in NRW nach aktuellen Angaben mit 7621 zwar mehr öffentlich geförderte Mietwohnungen bewilligt als in den Vorjahren. Früheren Angaben des Bauministeriums zufolge liegt der Bedarf bis 2020 aber bei jährlich 10.000 neuen Sozialwohnungen.
In NRW hat rund die Hälfte aller Bürger Anspruch auf eine
Sozialwohnung