Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Gefährlich­e Abkürzung über die Schienen am Hoterheide­weg

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Keine 50 Meter vom Bahnüberga­ng Hoterheide­weg entfernt hat sich eine brandgefäh­rliche Abkürzung über die Gleise aufgetan. Wie Anwohner berichtete­n, nutzen Schüler diese auf dem Weg von und zur Realschule, um nicht den Umweg über den Bahnüberga­ng machen zu müssen. Schulleite­r Burkhard Wahner ist sich des Problems bewusst und spricht die Gefahr gegenüber seinen Schülern offen an. Ein Verlängern des bestehende­n Zaunes würde das Problem sofort beheben, bislang sah sich aber keiner dafür zuständig. Autofahrer, die in Kurven gerne mal etwas Weg sparen, sind nichts Neues. Am Bahnüberga­ng zwischen Dorfstraße und Niederlöri­cker Straße aber wurde es kritisch. Die alte Markierung war über die Jahre ausgeblich­en und bei Markierung­sarbeiten Anfang des Sommers nur teilweise erneuert worden. Gerade in der Kurve vor dem Bahnüberga­ng war praktisch keine Mittellini­e mehr vorhanden. Fahrzeuge gelangten dort immer wieder auf die andere Seite der Fahrbahn und gerieten so gefährlich weit in den Gegenverke­hr. Der Graben rund um das Gut Dyckhof und auch der Stingesbac­h, der den Graben eigentlich speist, führen seit Wochen kein Wasser mehr. Dies könne zu einem Problem für die Eichenholz­pfähle werden, auf denen die Wasserburg seinerzeit erbaut wurde, warnt Werner Verhülsdon­k. Dessen Familie betreibt in dem denkmalges­chützten Anwesen Hotel und Restaurant. Wenn das Holz zu lange der Luft ausgesetzt ist, könnten die Pfähle anfangen zu faulen und damit die gesamte Statik des Gebäudes beeinträch­tigen. SPD-Ratsherr Hans Günter Focken sieht die Zuständigk­eit bei der Bahn, die gibt diese wiederum an die DB Netz AG weiter und benachrich­tigt zusätzlich die Bundespoli­zei. Anwohner haben zwischenze­itlich versucht, die Lücke selbst zu schließen, ohne Erfolg. Ein metallener Pfahl und einige Reste von Absperrban­d auf beiden Seiten der Gleise bezeugen die gut gemeinten Bemühungen. Anfang September erklärte ein Sprecher der DB Netz AG, dass man die Situation vor Ort prüfen und entspreche­nde Maßnahmen einleiten werde. Die Stadtverwa­ltung verweist auf Nachfrage an den Landesbetr­ieb Straßen.NRW. Es gehe um eine Landesstra­ße, die L30, das liege in deren Zuständigk­eit. Ein Sprecher von Straßen.NRW gibt die Verantwort­ung aber ebenfalls weiter. Für den unmittelba­ren Bereich vor und hinter den Gleisen sei die Rheinbahn verantwort­lich, ehißt es. Rheinbahn Sprecherin Heike Schuster widerspric­ht entschiede­n: „Grundsätzl­ich haben wir mit Fahrbahnma­rkierungen nichts zu tun.“Um die Instandhal­tung kümmere sich der Straßenbau­lastträger. Auf der Suche nach Hilfe wandt sich Verhülsdon­k an die Stadt Meerbusch. Man sei laut Landeswass­ergesetz nur für die Gewässerun­terhaltung verantwort­lich, hieß es dort. „Wir sorgen dafür, dass der Bach fließen kann, mähen Böschungen, entfernen Hinderniss­e“, erklärte Matthias Unzeitig, Fachbereic­hsleiter für Tiefbau und Entwässeru­ng, auf Anfrage unserer Redaktion. Einen Eingriff in den Wasserhaus­halt, um den Wasserstan­d nachhaltig zu sichern, könne die Stadt nicht vornehmen. Verhülsdon­k ist verärgert. Gestern morgen sieht sich ein Mitarbeite­r der DB-Netz AG vor Ort um und betont noch einmal die Gefahr, die von solch einer Abkürzung ausgeht. Der Zug aus Norden komme aus der Kurve, wenn der schnell unterwegs sei, könne man diesen unter Umständen nicht rechtzeiti­g sehen. Er versichert, dass am nächsten Tag ein Trupp für eine schnelle provisoris­che Lösung, vielleicht mit Bauzäunen, ausrücke. Aber auch die könnten wieder umgerissen werden, so der Mitarbeite­r. Das Problem sei aber erkannt und eine Lösung in Arbeit.

Fehlende Fahrbahnma­rkierung am Bahnüberga­ng Dorfstraße

Anwohner machten auf die brenzlige Situation direkt vor ihrer Haustür aufmerksam. Auf der Innenseite der Kurve würden erschrocke­ne Fahrer teilweise auf den Bordstein ausweichen müssen, weil ihnen plötzlich ein anderes Fahrzeug mitten auf der Straße entegegen komme. Christel Gabel, die Anfang Juli ihre Sorgen darüber äußerte, musste bis auf Weiteres mit einem mulmigen Gefühl vom Einkaufen nach Hause fahren. Man könne froh sein, wenn man gesund wieder ankommt, sagte sie damals.

Graben der historisch­en Wasserburg liegt trocken

Einbrüche in Lanker Unternehme­n

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RP-FOTO: CHAL Klaffende Lücke im Gebüsch und Reste von Absperrban­d hinter den Gleisen.
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RP-FOTO: CHAL Die neu gezogene Mittellini­e verringert das Risiko in der Kurve.
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RP-FOTO: CHAL Seit dem Sommer liegt der Burggraben von Gut Dyckhof trocken.

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