Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Die Angst vor dem Sofa
Italien kämpft heute und am Montag in den Play-offs gegen Schweden um ein WM-Ticket. Bei einer Niederlage wäre es die erste Endrunde ohne die Azzurri seit 1958. Gianluigi Buffon zittert um seine sechste WM-Teilnahme.
STOCKHOLM/DÜSSELDORF Heiße Steaks, kühles Bier und FußballWM im Fernsehen. So schön ist die Aussicht auf den Sommer 2018. Auch für Arjen Robben und Arturo Vidal. Schön finden die beiden das aber gar nicht. Ob sich die Spieler vom FC Bayern dennoch für eine zünftige WM-Party in München verabredet haben, ist nicht überliefert. Zeit dafür hätten sie jedenfalls. Sie sind mit ihren Nationalmannschaften aus der Niederlande und Chile in der Qualifikation gescheitert.
„Wenn wir die WM verpassen, käme das einer
Apokalypse gleich“
Carlo Tavecchio
Präsident des italienischen
Fußball-Verbands
Und die Liste der abwesenden Weltstars könnte sich nach den Play-offs um eine Legende verlängern: Gianluigi Buffon kämpft mit seinen Italienern gegen Schweden heute (20.45 Uhr) und am Montag (20.45 Uhr/RTL Nitro) um ein Ticket für Russland. Im Falle einer Niederlage wäre es die erste WM ohne Italien seit 1958.
Der italienische Fußball-Verbandspräsident hält deshalb rein gar nichts davon, den Druck auf die Squadra Azzura zu verringern. Im Gegenteil. „Wenn wir die WM verpassen, käme das einer Apokalypse gleich“, sagt Carlo Tavecchio. Eine WM ohne Italien als Weltuntergangsszenario – rums! Mit dieser Zuspitzung trifft Tavecchio die Gefühlslage der stets leidenschaftlichen und derzeit leidenden Tifosi.
Verteidiger Leonardo Bonucci bemüht hingegen die Vergangenheit, um das Volk in positive Stimmung zu versetzen: „Als Italien 2006 Weltmeister wurde, gab es im Umfeld ei- niges Chaos, doch dann hat sich das ganze Land hinter die Nationalelf gestellt. Unsere Stärke liegt darin, dass wir in schweren Momenten zusammenstehen.“Und das italienische Leitmedium im Fußball demonstriert Stärke auf der Titelseite: „Die Azzurri können nicht scheitern“, prangt in großen Lettern auf der „Gazzetta dello Sport“.
Von einer ruhigen Vorbereitung auf die Entscheidungsspiele ist die Mannschaft aber weit entfernt. Großen Diskussionsstoff birgt vor allem die Personalie Gian Piero Ventura. Unabhängig vom Ausgang der Play-