Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
FC am Ende – jetzt soll Geißbock Hennes helfen
KÖLN (tsp/mlat) Eines muss man dem 1. FC Köln lassen: Erzeugt die sportliche Situation in diesen Tagen wohl bei niemanden rund um das Geißbockheim ein freudiges Lachen – ihren ureigenen Humor scheinen sie in der Domstadt noch nicht verloren zu haben.
Dabei gäbe es derzeit wohl allen Grund für die Kölner, traurig dreinzublicken. Zu der quasi aussichtslosen Lage, in der sie in der Liga stecken, gesellen sich jetzt auch noch immer größere Verletzungssorgen. Zwölf Spieler fehlen für den Auftritt beim FC Bayern am Mittwoch (20.30 Uhr). Zuletzt fielen auch noch Abwehrspieler Konstantin Rausch wegen Erschöpfung und Stürmer Sehrou Guirassy wegen eines entzündeten Fußnagels aus. Zudem scheitert Yuya Osakos Rückkehr. Wegen einer Lungenentzündung fehlt der Japaner sogar für den Rest des Jahres. Für den Sturm plant Trainer Stefan Ruthenbeck daher schon mit einem gelernten Außenverteidiger und einem formschwachen Rückkehrer.
Ausgerechnet mitten in (oder gerade wegen?) der größten Krise der vergangenen fünf Jahre aber beweisen die Kölner mal wieder ihren Humor: Aus Personalmangel beantrag- te die Social-Media-Abteilung des „Effzeh“jetzt eine Spielberechtigung für das Kölner Maskottchen, Geißbock Hennes VIII.
Auf dem „offiziellen“Antrag listen die Kölner die wichtigsten biografischen Daten ihres neuen Hoffnungsträgers auf: Hennes ist zehn Jahre alt, wohnt im Kölner Zoo an der Riehler Straße und trägt den akademischen Titel „Goat“– zugleich das englische Wort für Ziege und eine Abkürzung für „Greatest of all time“, „Größter aller Zeiten“.
Der Scherz mag den Kölnern gelungen sein, er unterstreicht aber gleichzeitig auch die Notlage, in der sich der „Effzeh“befindet: Die Aufgabe beim FC Bayern wäre für die in Richtung 2. Bundesliga taumelnden Kölner ohnehin schwer genug – mit einer Notelf, wie sie am Mittwoch wohl in der Allianz Arena auflaufen dürfte, wird sie wahrscheinlich aussichtslos werden. In München würde Köln wohl auch mit Hennes den Bock nicht umstoßen.
Die Münchner wissen um die Umstände, sie wollen die Aufgabe gegen Köln aber mit der nötigen Seriosität angehen. „Ich unterschätze niemanden. Sie haben auch auf Schalke 2:2 gespielt“, sagte Trainer Jupp Heynckes.