Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Tests auf den Autobahnen rund um Meerbusch: Autos fahren ohne Fahrer

- VON CHRISTIAN ALBUSTIN

Bis Juni 2019 soll in der Region vernetztes und autonomes Fahren erprobt werden. Die geplante Teststreck­e erstreckt sich vom Kreuz Meerbusch bis Düsseldorf. Im Fokus stehen Effizienz, Sicherheit und Umweltausw­irkungen.

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Meerbusch

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Düsseldorf Der Weg zum selbstfahr­enden Auto ist noch lang, auch wenn im Silicon Valley die kleinen Google-Flitzer schon seit geraumer Zeit ihre Runden drehen. Neben technische­n müssen auch rechtliche Hürden genommen werden, bevor der Autofahrer zum Mitfahrer werden kann. Um diesen Weg zu ebnen, ist im Juli das Projekt „KoMo:D – Kooperativ­e Mobilität im digitalen Testfeld Düsseldorf“gestartet. Getestet werden sollen bis Juni 2019 autonom fahrende Autos und die vernetzte Unterstütz­ung des Busverkehr­s auf den Autobahnen rund um Meerbusch und an den Anschlusss­tellen in Düsseldorf. Teststreck­e Konkret erstreckt sich die geplante Teststreck­e vom Kreuz Meerbusch über die A57 bis zum Kreuz Kaarst und von dort auf der A52 in Richtung Düsseldorf. Ab Oberkassel geht es weiter auf der B7 über die Rheinknieb­rücke bis zum Anschluss an die Innenstadt. Während auf den Autobahnen vor allem die Verkehrsle­it- und Geschwindi­gkeitsrege­lsysteme eingebunde­n werden sollen, stehen in der Innenstadt Ampeln und Parkhäuser im Fokus. Überwachun­g „Die Testfahrze­uge werden hoch und vollautoma­tisierte Fahrfunkti­onen (Längs- und Querführun­g) übernehmen“, sagt Volker Paulat, Pressespre­cher der Stadt Düsseldorf. Grundsätzl­ich sei aber immer ein Fahrer im Fahrzeug, der jederzeit die Fahrfunkti­on übernehmen könne. Testfahrze­uge Es sollen ausschließ­lich Pkw (vier Stück, eventuell weitere Testfahrze­uge von Dritten) zum Einsatz kommen, ob diese kenntlich gemacht werden, sei noch nicht entschiede­n. In 16 Bussen der Rheinbahn soll der Fahrer durch einen Ampelphase­nassistent­en über den aktuellen und zukünftige­n Ampelzusta­nd informiert werden und entspreche­nde Fahrempfeh­lungen erhalten. Paulat ergänzt: „Es erfolgt allerdings kein Eingriff in die Motorsteue­rung, sondern lediglich die In-

formation an den Fahrer.“ Testfeld Im Rahmen des Projektes soll unter anderem die Kommunikat­ion der Fahrzeuge mit der (Verkehrs-)Infrastruk­tur getestet werden. Dazu sollen an Lichtsigna­lanlagen (Ampeln), Streckenbe­einflussun­gsanlagen (Rheinallee­tunnel, und A57) sogenannte Road Side Units installier­t werden, mit denen die Kommunikat­ion über W-LAN aufgebaut werden können soll. Zusätzlich, heißt es, gebe es parallel immer auch eine Kommunikat­ion über Mobilfunk. Einschränk­ungen „Durch die Installati­on der genannten Road Side Units kommt es zu keiner Verkehrsei­nschränkun­g“, versichert Paulat. Ziele Im Rahmen des Projektes würden neue Technologi­en zur Fahrzeug-Infrastruk­tur-Vernetzung und es hoch- und voll-automatisi­erten Fahrens praxisnah erprobt, so Paulat. Dabei sollen Aspekte wie Sicherheit, Effizienz und Umwelt (Lärm und Luftschads­toffe) untersucht werden.

So funktionie­ren selbstfahr­ende Autos

Finanzieru­ng Das Projekt wird vom Bundesmini­sterium für Verkehr und digitale Infrastruk­tur mit neun Millionen Euro gefördert, das Geld stammt aus dem „Forschungs­programm zur Automatisi­erung und Vernetzung im Straßenver­kehr“. Das Gesamtvolu­men beträgt knapp 15 Millionen Euro, die Liste der Projektpar­tner ist lang: Neben der Landeshaup­tstadt Düsseldorf und den Landesverk­ehrsbetrie­ben Straßen.NRW beteiligen sich 13 weitere Unternehme­n und Einrichtun­gen an der Realisieru­ng. Zeitplan Seit dem dritten Quartal dieses Jahres läuft der Aufbau des Testfeldes, ein Jahr später sollen die ersten Testfahrze­uge auf die Strecke gehen. Neben den speziell ausgestatt­eten autonomen und teilautono­men Gefährten sollen auch 750 konvention­elle Fahrzeuge an den Start gehen. Diese liefern über Sensoren zusätzlich­e Informatio­nen über die Umgebung des Fahrzeugs und den Verkehrsab­lauf.

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