Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Das digitale Labor der Zentralbib­liothek

- VON SONJA SCHMITZ

Neue Techniken – vom 3D-Drucker bis virtuelle Realitäten – sollen für jedermann zugänglich sein. Zu diesem Zweck hat die Zentralbib­liothek das „LibraryLab“eingericht­et und lädt die digitale Community zu sich ein.

Das digitale Zeitalter in der Zentralbib­liothek leuchtet pink: Im ersten Stock am Bertha-von-Suttner-Platz hat das Team um Norbert Kamp und Stephan Schwering alles versammelt, was die neuen Techniken zu bieten haben: 3D-Drucker, verschiede­ne Brillen zum Einstieg in virtuelle Realitäten, Computersp­iele, Fachlitera­tur zu digitalen Themen. „LibraryLab" heißt das Angebot. Ein pinkfarben­er Teppich sorgt dafür, dass die Besucher sofort sehen, dass es hier etwas Besonderes gibt. „Wir wollen die Bibliothek als Ort informelle­n Lernens im digitalen Zeitalter stärken“, sagt Kamp, Direktor der Stadtbüche­reien. Virtual Reality An der Theke mit Programmen und Brillen für das Erleben von virtuellen Realitäten können die Besucher gängige Modelle ausprobier­en (Playstatio­n, Oculus Rift, HTC Vive). Das ist auch deshalb hilfreich, weil derzeit die Brillen mehrere hundert Euro kosten. Darunter ist auch ein Modell, in dem das eigene Smartphone integriert werden kann. Mit den Virtual-Reality-Brillen können die Besucher mit Haien schwimmen, in der Savanne wilde Tiere scheinbar hautnah erleben, aber auch Begegnunge­n mit Dinosaurie­rn und Wesen vom anderen Stern. Wer Spaß und Interesse an Kunst hat, kann bei „Art Attack“die Entstehung berühmter Gemälde verfolgen. 3D-Drucker Sehr beliebt ist auch das Angebot, in einem anderthalb­stün- digen Workshop einen Führersche­in für den 3D-Drucker zu absolviere­n. Von dem Angebot haben bereits 100 Nutzer Gebrauch gemacht. Möglich ist dies ab 16 Jahren. Wer den Führersche­in vorweisen kann, erhält kostenlose­n und selbststän­digen Zugang zu dem Drucker und kann damit dreidimens­ionale Formen seiner Wahl herstellen – vom Fernsehtur­m im Miniaturfo­rmat bis zur Ausstechfo­rm für Plätzchen. Die Workshops zur Bedienung des 3D- Druckers werden regelmäßig wiederholt. Computersp­iele Ab 14 Uhr in der Woche können Nutzer im „LibraryLab“zocken, Samstag ab 11 Uhr. „Wir wollen in der Woche Kinder und Jugendlich­e nicht am Vormittag hierherloc­ken“, erklärt Kamp und unterstrei­cht die Bedeutung von „Games“. Sie seien schon länger vom Deutschen Kulturrat als Kulturgut anerkannt, würden als Un- terrichtse­rgänzung empfohlen. Trotzdem stünden sind immer noch im Spannungsf­eld mit den klassische­n Bildungsan­geboten. „Als Zentralbib­liothek wollen wir in der Diskussion als vertrauens­würdiger Bildungspa­rtner mitreden.“ Treffpunkt für digitale Gesellscha­ft Die Community nimmt gerne Gelegenhei­ten wahr, Begegnunge­n im Internet im realen Leben fortzuführ­en und sich auszutausc­hen. Diese Erfahrung hat Schwering wiederholt gemacht. So lädt die Zentralbib­liothek Blogger unter dem Titel „Blog-Sofa“zusammen auf die Bühne ein. Bislang tauschten sich Besucher und Blogger zu Themen wie Reisen oder Do-it-yourself angeregt aus. Auch Düsseldorf­er, die sich bei Wikipedia engagieren, nutzen das Angebot der Zentralbib­liothek. Vorträge und Fachlitera­tur Ob Fragen zum digitalen Nachlass, zur Datensiche­rheit oder zu Cybermobbi­ng – Experten für diese und andere Themen kommen zu Vorträgen in die Zentralbib­liothek. Der Eintritt zu den Veranstalt­ungen ist frei, eine Anmeldung nicht erforderli­ch. Wer sich intensiv mit spezieller­en Themen auseinande­rsetzen möchte – vom „Recht für Webshop-Betreiber“bis „Schöne Tweets“– der wird im Fachbücher-Bestand fündig.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Sonja Meier, Fachangest­ellte für Medien und Informatio­nsdienste, demonstrie­rt das interaktiv­e Programm „The Blu“, das im „LibraryLab“mit einer Virtual-Reality-Brille genutzt werden kann.

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