Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Schiedsrichter wollen Neustart
Im Winter-Trainingslager auf Mallorca sind Sitzungen mit Psychologen geplant.
FRANKFURT/M. (sid) Reif für die Insel – und reif für die Couch: Nach einer Hinrunde mit unzähligen NegativErlebnissen werden die angeschlagenen Schiedsrichter der FußballBundesliga bei ihrem Trainingslager auf Mallorca Hilfe von außen in Anspruch nehmen. Zwei Psychologen sollen bei einer Mediation in die Vermittlerrolle schlüpfen und versuchen, die internen Probleme der Unparteiischen zu lösen.
„Es ist den Versuch wert, auf diesem Weg den zweifelsfrei vorhandenen Konflikt zu lösen“, sagte Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich mit Blick auf den Lehrgang vom 3. bis 8. Januar der Bild-Zeitung: „Dieses Thema muss beendet werden, ich hoffe auf einen Neustart. Wir brauchen eine homogene Gruppe, die zusammenhält.“Dieser Wunsch wurde zuletzt nicht erfüllt.
Während des Trainingslagers kurz vor dem Rückrundenstart am 12. Januar sind Gruppensitzungen mit allen Beteiligten geplant. Um die Schlichtungsgespräche nicht zu stören, werden keine Medienvertreter zugelassen.
„Wir wollen uns auf uns konzentrieren“, sagte Fröhlich zum Ablauf des Lehrgangs, der schon zuletzt immer in der Winterpause auf Mallorca abgehalten wurde: „Die Schiedsrichter sollen nicht das Gefühl haben, beobachtet zu werden, sondern sich völlig natürlich verhalten.“Die Atmosphäre unter den Unparteiischen ist nach den Problemen mit dem Videobeweis sowie dem Ärger zwischen einigen Referees und den Bossen Herbert Fandel sowie Hellmut Krug getrübt.
Derzeit sind die Unparteiischen in mehrere Lager gespalten. Es gibt tiefe Gräben, die aus Eitelkeiten, Eifersüchteleien und persönlichem Ehrgeiz entstanden sind. Ein Teil der Schiedsrichter macht dafür die Chefetage verantwortlich, ein anderer sieht die Schuld bei den Kollegen.