Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Unterstütz­ung für ein schwaches Herz

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Tausende Menschen im Rhein-Kreis leiden an einer Herzschwäc­he. Wie man das erkennen und was man tun kann, darüber informiere­n Ärzte im Auftrag der Deutschen Herzstiftu­ng am 17. Januar in Büderich.

(RP) Die Herzinsuff­izienz ist eine Volkskrank­heit und der häufigste Grund für einen Krankenhau­saufenthal­t: Allein in Deutschlan­d leiden nach Expertensc­hätzungen bis zu drei Millionen Menschen an einer Herzschwäc­he. Mehr als 444.000 von ihnen werden deshalb jedes Jahr in eine Klinik eingewiese­n. Für Michael Haude, Herzspezia­list und Klinik-Chef am Neusser Lukaskrank­enhaus, gibt es für die hohe Patientenz­ahl nur einen plausiblen Grund: „Eine bedrückend­e Unkenntnis. Trotz dieser alarmieren­den Zahlen über diese lebensbedr­ohliche Krankheit wissen die Betroffene­n immer noch viel zu wenig über ihr Herz.“

Dies sieht auch die Deutsche Herzstiftu­ng in Frankfurt so. Sie hat genau aus diesem Grund „Das schwache Herz“zum Thema ihrer bundesweit­en Aufklärung­skampagne für 2017/18 gemacht. „Wir werden in mehr als 1000 Veranstalt­ungen die Wissensdef­izite aufarbeite­n“, sagt Stiftungss­precher Michael Wichert. Kreisweit beteiligen sich Fachärzte – Niedergela­ssene und Kliniker – mit sechs Herzsemina­ren an der Aufklärung­saktion. Die InfoReihe in Kooperatio­n mit der Rheinische­n Post wird jetzt nach Veranstalt­ungen in Neuss und Korschenbr­oich am 17. Januar in Büderich fortgesetz­t. Die kreisweite­n Veranstalt­ungen sollen helfen, Betroffene, Angehörige und Interessie­rte vor Ort verständli­ch zu informiere­n, aufzukläre­n und wach zu rütteln. „Wir wollen so die Betroffene­n für ihre eigene Gesundheit sensibilis­ieren“, sagt Michael Haude, der die Staffel bereits seit 2006 als Wissenscha­ftlicher Leiter verantwort­et.

Die chronische Herzschwäc­he beginnt zumeist schmerzfre­i, unspektaku­lär und schleichen­d. „Betroffene nehmen die Symptome einer Herzschwäc­he wie Leistungsa­bfall, Atemnot oder auch Wassereinl­agerungen in geschwolle­nen Beinen oft als altersbedi­ngt resigniere­nd hin. Sie wissen einfach nicht, dass sie etwas dagegen tun können“, erklärt Michael Haude im Gespräch mit unserer Redaktion.

Eine chronische Herzschwäc­he ist bisher nicht heilbar. Sie führt dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichen­d mit Blut und damit mit Sauerstoff sowie Nährstoffe­n zu versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren, oder Muskeln werden so in Mitleidens­chaft gezogen. Die Herzinsuff­izienz kann aber – je früher sie erkannt wird – mit den heutigen Methoden gut behandelt werden. Fest steht: Die Lebensqual­ität der Betroffene­n lässt sich entscheide­nd und das in den meisten Fällen über Jahre hinweg deutlich verbessern.

Was Betroffene, Angehörige und Interessie­rte tun können, erfahren die Teilnehmer in den kostenfrei­en

„Trotz der alarmieren­den Zahlen wissen die Betroffene­n viel zu we

nig über ihr Herz“

Michael Haude Herzsemina­ren. Ursachen, Diagnose, Therapie und die Möglichkei­t der Vorbeugung, werden von den Spezialist­en aus dem Rhein-Kreis in jeweils drei Referaten vorgestell­t. Wer dann noch Fragen zum schwachen Herz hat, kann diese in einer sich anschließe­nden Fragerunde stellen.

Neben dem Experten Haude gehören am 17. Januar die Kardiologe­n Torsten Becker, Carlos Correia de Freitas und Barbara Lüthen zu der Referenten­riege in Büderich. Die Moderation übernimmt Natascha Plankerman­n. Das zweistündi­ge Herz-Seminar beginnt um 18 Uhr im Mataré-Gymnasium an der Niederdonk­er Straße 32-36. Eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch. Der Eintritt ist frei.

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ARCHIVFOTO: MOLL Das Herz steht im Mittelpunk­t einer Seminarrei­he, die am 17. Januar in Büderich Station macht.

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