Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

RRX: Entscheidu­ng zu Angermund wird vertagt

- VON ARNE LIEB

ANGERMUND Die Stadtspitz­e um Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) möchte den Rat dazu bewegen, die Einhausung der Bahnstreck­e durch Angermund aufzugeben – die Fraktionen erbitten sich aber Bedenkzeit. Der Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss folgte daher dem Vorschlag des Vorsitzend­en Martin Volkenrath (SPD), die Debatte in den nächsten Sitzungszy­klus zu verschiebe­n. Damit würde die Abstimmung im Rat am 22.

Nur die SPD-Fraktion hat sich bereits für abstimmung­sfähig erklärt: Sie will die Einhausung aufgeben, weil sie angesichts der hohen Kosten nicht an eine Finanzieru­ng durch den Bund glaubt. CDU, Grüne und FDP haben sich noch nicht geäußert. Im Ausschuss sollen nun zwei mögliche Kompromiss­e vorgestell­t werden: Eine geländegle­iche Einhausung oder eine dritte Schallschu­tzwand, die eine Verbesseru­ng der von der Bahn favorisier­ten Planung ergeben könnte.

Die Richtungse­ntscheidun­g soll aber nicht noch einmal verschoben werden, um das Großprojek­t nicht aufzuhalte­n, heißt es. Der RRX soll die Anbindung für Pendler erheblich verbessern, daher wird er frakti- onsübergre­ifend unterstütz­t. CDURatsher­r Andreas Auler kritisiert­e, dass das neue Gutachten am Thema vorbeigehe. Die Prüfer seien fälschlich­erweise von einem Betondecke­l ausgegange­n, der beinahe so hoch wie Lärmschutz­wände aus dem Boden ragen würde. „Ein solches Einhausung­sbauwerk befürworte­t niemand, auch nicht die Initiative Angermund“, so Auler in einer Pressemitt­eilung. Der Verkehrsre­ferent im OB-Büro, Klaus Lorenz, warb im Ausschuss, die Lösung der Bahn mit Schutzwänd­en zu akzeptiere­n. Der Nutzen der Einhausung sei „nicht signifikan­t größer“. Sollte sich die Stadt für diese von der Bürgerinit­iative erwünschte Variante einsetzen, sei das ein Weg, der „ungewiss in Dauer und Ausgang“sei.

Die Lärmgegner hatten bereits das Gutachten angezweife­lt. Der Ton zwischen Initiative und Stadt ist rauer geworden. Der Leiter des Verkehrsam­ts, Ingo Pähler, ist verärgert, dass die Initiative eine neue „Kommunikat­ionskultur“fordert – obwohl man seit Jahren einen Kompromiss suche. Darauf reagierten die Lärmgegner nun in einer Mitteilung: Es liege in der Natur der Sache, dass man streite. „Das ist gut und wichtig, da es zeigt, dass um bestmöglic­he Lösungen gerungen wird“, hieß es.

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