Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Gold-Momente dank Eskau und Fleig
Biathlet Martin Fleig hat den deutschen „Männer-Fluch“in Südkorea beendet.
PYEONGCHANG (sid) „Irre!“, rief Friedhelm Julius Beucher seiner „Gold-Dame“Andrea Eskau gerade noch euphorisch zu, da hatte Martin Fleig mit seinem Triumph auch schon den deutschen „MännerFluch“gebrochen. „Wo soll ich denn jetzt mit meinen Emotionen hin? Das ist ja unglaublich, ein Wahnsinn“, sagte der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) aufgeregt. Denn innerhalb von nicht einmal einer halben Stunden hatten Eskau (Magdeburg) und Fleig (Freiburg) Deutschland zwei weitere goldene Momente bei den Paralympics in Pyeongchang beschert.
„Wenn’s funkt, dann funkt’s. Es läuft fast von alleine. Das ist ein Traum, es geht alles auf“, sagte die 46 Jahre alte Eskau strahlend, nach- dem sie ihre unglaubliche Erfolgsgeschichte mit der insgesamt achten paralympischen Goldmedaille fortgesetzt hatte.
Auch Fleig schwärmte nach seiner ersten Medaille. „Im Moment denke ich nur, dass ich jeden Moment aufwache, und es ist nur ein Traum“, sagte der 28-Jährige. Fleig rettet damit auch die deutsche Männer-Ehre. Die hatten zuletzt vor über acht Jahren bei den Winter-Paralympics in Vancouver Edelmetall geholt. Danach waren 29 (!) Medaillen in Serie auf das Konto der starken DBS-Frauen um Eskau und Monoskifahrerin Anna Schaffelhuber gegangen.
Allen voran Eskau (46) trug ihren Teil dazu bei, die wie Schaffelhuber zweimal in Südkorea triumphierte. Die „alte Frau“, wie sie sich selbst gerne bezeichnet, siegte in der sitzenden Klasse über 12,5 km nach fehlerloser Vorstellung mit 18,8 Sekunden Vorsprung. Fleig war über 15 km in der sitzenden Klasse nicht zu schlagen und kam jubelnd ins Ziel. Die junge Clara Klug (23) holte sich über 12,5 km wie schon über 10 km Bronze.