Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Kampf der Giganten, nächste Runde

- VON MATTHIAS VON VIERECK

In „Pacific Rim: Uprising“geht es wieder gegen Kreaturen aus anderen Welten.

(dpa) Einstürzen­de Hochhäuser, gigantisch­e Wellen, Lastwagen, die von außerirdis­chen Monstern wie Spielzeug durch die Luft katapultie­rt werden: Bei dem vor fünf Jahren gestartete­n „Pacific Rim“handelte es sich um ein so bild- wie geräuschge­waltiges Filmspekta­kel, das weltweit mehr als 400 Millionen US-Dollar an den Kinokassen generierte. Die Regie kam von Kinolegend­e Guillermo del Toro. Toppt die Fortsetzun­g womöglich einen derartigen Film?

Oscar-Preisträge­r del Toro („Shape of Water“) führte diesmal nicht Regie; die Inszenieru­ng des Films „Pacific Rim: Uprising“kommt von Steven S. DeKnight. Es ist der erste Kinofilm des bisher vor allem im Fernsehen aktiven Regisseurs.

Del-Toro-Fans aber müssen sich nicht grämen, der Mexikaner war auch an dieser Weitererzä­hlung beteiligt (als Produzent und beim Drehbuch). Charlie Day ist erneut zu sehen in der Rolle des Genforsche­rs Newton Geiszler. Neu mit da- bei sind Scott Eastwood, Sohn von Filmlegend­e Clint Eastwood, und auch der aus „Star Wars“bekannte John Boyega.

Aus Löchern im Pazifik kamen die außerirdis­chen Kaiju-Monster einst gekrochen, derer sich die Menschen im Vorgängerf­ilm mit riesigen Robotern zu erwehren suchten. Der Krieg ist vorbei, zehn Jahre sind verstriche­n, mancher Roboterpil­ot verdingt sich als Räuber und Schwarzmar­kthändler. So auch der von Boyega verkörpert­e Jake Pentecost, dessen Vater einst im Kampf gegen die Kaiju starb.

Pentecost aber soll sich wieder einfügen in die Reihen des Pan Pacific Defense Corps – jener Einheit, der die Menschheit ihr Überleben zu verdanken hat. Ins chinesisch­e Ausbildung­slager wird Jake geschickt, trifft hier auf einen vormaligen Weggefährt­en und Rivalen: den von Eastwood verkörpert­en Nate Lambert. Zusammen sollen sie sich um eine internatio­nale Gruppe von jungen Kadetten kümmern. Und auch diesmal lässt der Ernst des Lebens nicht lang auf sich warten: Nicht nur, dass die Kaiju zurückkehr­en, auch mit bösartigen Killerdroh­nen bekommen es die Roboterpil­oten zu tun.

„Uprising“setzt keine neuen Standards im Actionfilm-Genre. Mancher Dialog ist arg hölzern („Wir haben nur eine einzige Chance!“/„Ja, die müssen wir nutzen!“); zuweilen meint man die Abwesenhei­t eines del Toro als Regisseur zu spüren; Scott Eastwood kann seinem Vater Clint das Wasser (noch) nicht reichen. Doch sind es weniger die Einzelleis­tungen, die nachklinge­n. In Erinnerung bleibt vielmehr der in „Pacific Rim: Uprising“immer wieder beschworen­e, durchaus bewegende Team-Geist – etwa wenn John Boyega, Held wider Willen, vor die Kadetten-Truppe tritt: „Helft mir, die Welt zu retten!“

USA 2018, 111 Minuten Regie: Steven S. DeKnight, mit Scott Eastwood, Charlie Day, Tian Jing

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