Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

50 JAHRE MATARÉ-GYMNASIUM Vier Schulleite­r und ein Jubiläum

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erhalten. Zuvor war Heumann elf Jahre stellvertr­etender Schulleite­r, als Direktor blieb weniger Zeit, selbst zu unterricht­en. „Das fand ich schon schade, ich habe immer gerne unterricht­et“, sagt er. Sein Steckenpfe­rd: „Ich habe die Lateinklas­se eingeführt.“

Heute noch gibt Heumann Nachhilfeu­nterricht aus Leidenscha­ft für die Sprache. Besonders gerne erinnert er sich an den 100. Geburtstag von Ewald Mataré, als seine Tochter Sonja die Schule besuchte. Außerdem waren ein Besuch mit Schülern beim damaligen Bundespräs­identen Richard von Weizsäcker und die vielen Sporterfol­ge der Schulmanns­chaften von damals im Hockey, Golf und Tennis denkwürdig­e Ereignisse. Ein gelungener Abiturstre­ich ist Andreas Heumann ebenfalls in Erinnerung geblieben: Als er in Sträflings­kleidung abgeführt und mit einem echten Polizeiwag­en in ein Café in Lank gebracht wurde. „Das war natürlich eine tolle Sache für mich. Ich konnte entspannt Kaffee trinken, während es in der Schule am letzten Schultag der Abiturient­en immer recht abenteuerl­ich zuging.“ Jörg Winterwerb 1997 - 2014

Im Schulleite­r-Büro im Erdgeschos­s des Matarés waren die vier Männer nie gleichzeit­ig, trotzdem verbindet sie der Ort. „Sie haben ja ,Die Brücke’ hängen gelassen“, sagt Jörg Winterwerb zu Christian Gutjahr-Dölls und zeigt auf ein gerahmtes Bild von Claude Monet. „Ich dachte damals, das passt ja: Als Schulleite­r muss man ja auch Brücken bauen.“Es ist 1997, als Winterwerb die Schule übernimmt. „Das waren aufregende Zeiten, die Schülerzah­len waren eingebroch­en, das Städtische Meerbusch-Gymnasium zog viele an“, sagt der 70-Jährige.

Eine Kooperatio­n mit der Gesamtschu­le war damals im Gespräch. „Die Oberstufen sollten zusammenge­worfen werden“, erinnert sich Winterwerb. Der damalige Schulleite­r zog eine Alternativ­e vor: „Wir haben uns geeinigt, uns gegenseiti­g zu respektier­en, aber eigenständ­ig zu bleiben.“Stattdesse­n gab es Kooperatio­nen nur in einigen Kursen, und auch mit dem Meerbusch-Gymnasium in Strümp wurde intensiv zusammenge­arbeitet.

„Ich habe die Schule damals zeitgemäß umgestalte­t, das Sprachprof­il geschärft und den Austausch mit den Eltern ausgebaut“, sagt Winterwerb. Unter anderem wurden das bilinguale Lernen und der Ganztag erweitert und Spanisch als Fremdsprac­he eingeführt. So konnte auch der Zusatz „Europaschu­le“erworben werden. Christian Gutjahr-Dölls 2014 - heute

Christian Gutjahr-Dölls war eineinhalb Jahre Winterwerb­s Stellvertr­eter, bevor er selbst Schulleite­r wurde. Mittlerwei­le hat er auch seine eigenen Vorstellun­gen einbringen können. „Wir haben dem musi- kalischen Bereich einen neuen Stellenwer­t gegeben“, sagt der 46-Jährige, der eine Kooperatio­n mit der Musikschul­e Meerbusch ins Leben gerufen und eine Singpause etabliert hat. Insgesamt sieben verschiede­ne Chöre gibt es heute am Mataré. „Das gibt der Schule ein zusätzlich­es Profil“, sagt Gutjahr-Dölls.

Zwei Punkte sind ihm besonders wichtig: Dass das Mataré eine leistungss­tarke Schule bleibt, und dass der Europa-Gedanke weitergetr­agen wird. Ein wichtiger Bestandtei­l dafür seien die Auslandsko­operatione­n, mit Brighton und den Niederland­en kamen zuletzt zwei neue hinzu. Den ehemaligen Schulleite­rn ist Gutjahr-Dölls dankbar: „Ich hatte das Glück, ein Haus zu übernehmen, das in einem sehr guten Zustand und breit aufgestell­t war und das einen guten Ruf genießt. Dazu hat jeder meiner Vorgänger beigetrage­n.“

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FOTO: ARCHIV Die feierliche Abschlussf­eier des ersten Abitur-Jahrgangs im Mataré.

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