Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Kalenderblatt 24. März 1973
Habgier, Gewalt, Wahnsinn – die britische Band Pink Floyd hatte mit dem Album, das sie am 24. März 1973 nach langer Arbeit veröffentlichte, ein erklärtes Ziel: Die Musiker wollten in die Abgründe menschlicher Existenz blicken. Traurige Inspiration dazu lieferte auch der Niedergang des ehemaligen Gründungsmitglieds Syd Barrett: Er hatte die Band 1968 wegen psychischer Probleme verlassen. Musikalisch ging die Band mit dem Album „The Dark Side Of The Moon“neue Wege. Sie konzipierte zunächst eine Live-Performance, tüftelte zwischen den Auftritten an einzelnen Songs herum – und ging erst dann in die berühmten Abbey Road Studios. Ihre Songs beherrschten die Musiker da bereits perfekt – die Lust am Experimentieren hatten sie noch nicht verloren. Gemeinsam mit Ton-Ingenieur Alan Parsons kombinierten sie Alltagsgeräusche, Beiträge von Gast-Musikern und Interview-Aussagen von zufällig anwesenden Personen mit der eigentlichen Musik. Parsons wurde später mit einem „Grammy“für seine Arbeit geehrt und gab zu, selten hätten ihn Aufnahmen technisch so stark gefordert. Als das Album mit Songs wie „Money“, „Time“und „Brain Damage“endlich erschien, wurde es nach Michael Jacksons „Thriller“und AC/DCs „Back in Black“zum dritterfolgreichsten Album aller Zeiten: Mehr als 50 Millionen Exemplare wurden bis heute verkauft.