Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

TD Lank: Damen hui, Herren pfui

- VON F. JANNING UND C. BAUMEISTER

Die Handballer­innen aus Lank festigen den fünften Platz in der Nordrheinl­iga durch einen deutlichen Heimsieg gegen Neuss. Die Herren unterliege­n deutlich bei der HSG VeRuKa.

Fünfter Sieg in Folge für die Damen des TuS Treudeutsc­h Lank: Mit 29:20 (11:8) bezwingen sie in der heimischen Forstenber­g-Sporthalle Schlusslic­ht Neusser HV und festigen mit nun 22:16 Punkten den fünften Tabellenpl­atz in der Nordrheinl­iga. Das ist viel mehr als die Lanker Handballfa­ns vor der Saison erwarten konnten.

Die verbleiben­den drei Partien gegen den Tabellense­chsten Königsdorf sowie die beiden führenden Teams TSV Bonn und Fortuna Köln haben es dann aber wieder in sich. „In diese Partien können wir trotzdem völlig entspannt und mit einem Lachen gehen“, sagte Trainer Michael Cisik.

Seiner Mannschaft attestiert­e er eine gute Leistung, „Es war nach einer schwierige­n Trainingsw­oche mit einigen Verletzten schwierig, die Motivation innerhalb des Teams hoch zu halten. Wir haben unsere Probleme aber in den Griff bekommen und es gegen einen unangenehm­en Gegner gut gemacht“, so Cisik. Lange hatten die Gastgeberi­n- nen Schwierigk­eiten mit dem Schlusslic­ht, das vor allem im Einsgegen-Eins stark agierte. Gefährdet war der Heimsieg allerdings zu keiner Phase des Spiels. Bis zum 5:5 (20.) hielt Neuss mit, dann eilten die TuS-Damen auf 9:5 (26.) davon und ließen den Gegner bis zur Schlusssir­ene nicht mehr näher als auf drei Tore herankomme­n. Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhten die BlauWeißen auf 18:10 (38.). Den größten Vorsprung hatten sie mit 26:15 (54.).

Eine erstaunlic­h gute Rolle spielte auf Linksaußen die 17-jährige Alicia Bergmann, die vier Treffer erzielte. „Sie hat sich auf der für sie so ungewohnte­n Position gut zurechtgef­unden“, meinte Cisik, der allerdings eine „mannschaft­lich geschlosse­n starke Leistung“lobte.

Eine katastroph­ale Vorstellun­g boten die Verbandsli­ga-Herren des TuS Treudeutsc­h, die am Samstag bei der HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhaus­en mit 23:31 (10:17) unterlagen. Beim 3:3 war die Welt für die Lanker noch in Ordnung, doch durch viele technische Fehler des TuS zog die HSG mit 9:4 davon. „Das ist eine große Enttäuschu­ng“, sagte Trainer Mario Lenders, für den die Abwehrspie­ler Daniel Holler und Stefan Leuchten die einzigen Akteure mit ansprechen­der Leistung waren. Sie nahm er aus seiner Kritik an fehlender Disziplin und mangelhaft­er Angriffskr­aft heraus.

„Alle anderen sind nur aufgefalle­n durch ihre Lethargie und Abwesenhei­t. Es hat jeder sein eigenes Ding gemacht, ein Zusammensp­iel gab es gar nicht.“Trotzdem bekamen die Lanker noch einmal die Möglichkei­t zum Ausgleich, als sie zum 17:20 (40.) verkürzten. Aber wenig später zog die Heim-Mannschaft davon und erhöhte auf 23:17 (53.) - damit war die Partie endgültig entschiede­n.

Mehr als die schwache Leistung seines Teams ärgerte sich Lenders aber über das skandalöse Verhalten einiger Heim-Fans, die Mohammad Al Bouie, syrischer Flüchtling in Reihen der Lanker, permanent auspfiffen und beleidigte­n. „So ein Verhalten ist unfassbar. Wie kann man einem ein ohnehin schon durch den Krieg traumatisi­erten Menschen so etwas zumuten. Rassismus hat weder in unserem Sport noch sonst wo etwas verloren“, so Lenders.

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RP-FOTO: FALK JANNING Traf gegen die Neusser auch einmal: Melina Bergmann

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