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Finanzämter nahmen nur 47 von 6000 Quereinsteigern
DÜSSELDORF (kib) Trotz sehr hoher Bewerberzahlen besetzt das NRWFinanzministerium bisher nur wenige Stellen mit Quereinsteigern. Im vergangenen Jahr seien in einem Pilotprojekt für die Erhebungsstellen 47 Seiteneinsteiger genommen worden, bestätigte das Ministerium entsprechende Informationen unserer Redaktion. Beworben hatten sich der Behörde zufolge aber rund 6000 Personen. Eine ähnliche Diskrepanz zeigt sich demzufolge auch bei Seiteneinsteigern, die zum 1. Mai ihre neuen Jobs in der Finanzverwaltung antraten. Hier wurden den Angaben zufolge 55 Seiteneinsteiger in den Grundstücks-, Bewertungs- und Grunderwerbsteuerstellen neu eingestellt. Beworben hätten sich aber rund 1100 Personen. Im Ministerium wurde die ge- ringe Zahl damit begründet, dass es sich nur um Pilotprojekte handele, die am Bedarf ausgerichtet seien.
Per 1. Januar 2018 waren früheren Angaben der Landesregierung zufolge über 1000 Stellen in der Finanzverwaltung unbesetzt. Dabei sind die NRW-Finanzämter nach einer aktuellen Umfrage des Bundes der Steuerzahler im Vergleich der Bundesländer schon jetzt am langsamsten. Ungeachtet der hohen Zahl bereits eingegangener Bewerbungen startete das NRW-Finanzministerium vor Kurzem eine neue Anwerbekampagne für Seiteneinsteiger. Zum 1. Oktober werden erneut 50 Kandidaten mit einer kaufmännischen Ausbildung im Bankwesen oder einer Ausbildung zum Rechtsanwalts-, Verwaltungs- oder Steuerfachangestellten gesucht.