Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Empörung bei Feuerwehr: Bei Einsatz gefährdet
(vo) Die Empörung ist zwischen den Zeilen der wie üblich nüchtern gehaltenen Pressemitteilung der Feuerwehr deutlich zu spüren: Offenbar hatten die Sicherheitskräfte bei einem Einsatz im Zusammenhang mit einem schweren Unfall im Bereich Schicksbaum mit ungeduldigen Autofahrern zu kämpfen.
„Im Verlauf des Rettungseinsatzes wurden die Einsatzkräfte durch uneinsichtige Verkehrsteilnehmer gefährdet“, schreibt die Feuerwehr. Demnach gab es Pkw-Fahrer, die „trotz Absicherung der Einsatzstelle“in diese hineinfuhren; „die Feuerwehr geht davon aus, dass es scheinbar keiner unbeteiligten Person zuzumuten ist, aufgrund eines Unfalles persönliche Wartezeit in Kauf zu nehmen“, heißt es weiter. Unverständnis über dieses Verhalten ist in dem Satz mit Händen zu greifen.
„Das erleben wir regelmäßig“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Markus Mertens auf Nachfrage. Vor einigen Tagen habe er bei einer Personenrettung erlebt, wie sich ein Taxi zwischen Notarztwagen und Rettungsfahrzeug hindurchgequetscht habe; „wenn die Tür vom Rettungswagen aufgegangen wäre, wäre das Taxi in die Tür gerauscht“, sagt Mertens.
Er bittet die Polizei regelmäßig, die Straße für einen Einsatz komplett zu sperren. „Die Erfahrung zeigt, dass Autofahrer, wenn die Straße offen ist, nicht behutsam am Einsatz vorbeifahren, sondern mit voller Geschwindigkeit. Wenn die Straße offen ist, fahren sie mit 50 km/h.“
Zum Unfall am Schicksbaum: Am Freitag kam es gegen Viertel nach fünf im Bereich der Kreuzung „Am Schicksbaum“zu einem Unfall mit zwei Pkw. Ein Fahrzeug wurde auf ein angrenzendes Feld geschleudert und geriet in Brand.
Die Feuerwehrkräfte löschten das Feuer unter Atemschutz. Es gab drei Verletzte. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt, die Polizei ermittelt.