Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Spielstraß­e: Anwohner kämpfen gegen Raser

- VON TANJA KARRASCH

In Strümp fließt Durchfahrt­sverkehr durch die Dechant-Faßbender-Straße, viele Autofahrer fahren an dieser Stelle viel zu schnell. Die Anwohner machen sich Sorgen um ihre Kinder und fordern die Stadt auf, endlich mehr zu tun.

Ihre Kinder ohne Aufsicht auf der Straße spielen zu lassen, das können sich die Anwohner der Dechant-Faßbender-Straße kaum vorstellen. Das ist paradox – handelt es sich doch um eine Spielstraß­e. Seit Jahren aber beobachten die Nachbarn mit großer Sorge, dass ein Auto nach dem anderen mit stark erhöhter Geschwindi­gkeit durch ihre Straße rast – obwohl nur Schrittges­chwindigke­it erlaubt ist. Anwohner Gero Schleburg hat extra ein Tor am Rand seines Grundstück­s angebracht, um die Kinder davor zu schützen, auf die Straße zu laufen. Denn vor seiner Haustür herrscht Durchfahrt­sverkehr, einen Bürgerstei­g, auf den Fußgänger ausweichen könnten, gibt es in dem eigentlich verkehrsbe­ruhigten Bereich nicht. Das Problem: Die Dechant-Faßbender-Straße ist für viele Autofahrer der kürzeste Weg, um zum Gymnasium, zur Grundschul­e oder zum Kindergart­en zu kommen, und dabei oft auch Stau am Apfelparad­ies zu umgehen. Denn die kleinen Straßen des Wohngebiet­s verbinden die Xantener Straße und die Osterather Straße. Besonders zu den Stoßzeiten morgens oder nachmittag­s drücken viele aufs Gas, missachten das Tempolimit in der Spielstraß­e. „Dann geht hier die Post ab“, sagt Anwohner Ottmar Nießen. An besonders engen Stellen entstehe sogar Stau.

Mehrfach hat Nachbarin Noemie Runkel Autofahrer­n signalisie­rt, dass sie zu schnell fahren, mehrfach wurde sie dafür beschimpft. „Die gefährden das Wohl unserer Kinder, dabei haben die meisten, die hier durchrasen, selbst Kinder auf dem Rücksitz“, ärgert sich die Mutter. Mitte Februar dieses Jahres kam es auf der Dechant-Faßbender-Straße dann tatsächlic­h zu einem Vorfall: Ein zweijährig­es Mädchen geriet unter einen Geländewag­en, wurde glückliche­rweise nicht verletzt. Für die Anwohner aber war das eine weitere Warnung.

Mit mehreren Briefen an die Stadt, die Bürgermeis­terin und mit Unterschri­ftensammlu­ngen haben sie seit 2001 immer wieder auf die Situation in ihrer Straße aufmerksam gemacht. Das Problem aber verschärfe sich, der Verkehr nehme zu, beobachten sie. Einmal habe es eine Polizeikon­trolle gegeben, einmal habe die Stadt für ein paar Wochen Geschwindi­gkeitsanze­igen angebracht. Anfang des Jahres brachte die Verwaltung dann gelbe Fahrbahnsc­hwellen an, aber auch diese hätten keine langfristi­ge Verbesseru­ng gebracht, sagt Runkel.

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RP-FOTOS: KARRASCH Seit Jahren sind die Nachbarn an der Dechant-Faßbender-Straße mit der Stadt im Gespräch, noch immer sei seitens der Verwaltung aber nicht genug getan worden, finden sie.

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