Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Neuer Verein kann unbürokrat­isch helfen

- VON JULIA BRABECK

„Freunde und Unterstütz­er der Kinderhosp­izarbeit in Düsseldorf“heißt der Verein, den die Biker4Kids selbst gegründet haben, um Kindern zu helfen.

Seit 2008 unterstütz­en die Biker4Kids den ambulanten Kinder- und Jugendhosp­izdienst Düsseldorf durch Spenden. Um auch noch Unterstütz­er außerhalb der Motorradsz­ene zu gewinnen und die Gelder flexibler und nach eigenen Zielen einsetzen zu können, wurde 2015 in enger Abstimmung mit dem Düsseldorf­er Dienst, aber auch mit dem Dachverban­d, dem Deutschen Kinderhosp­izverein in Olpe, der Verein „Freunde und Unterstütz­er der Kinderhosp­izarbeit in Düsseldorf“(VDFU) gegründet.

Wie schon Biker4Kids wird auch dieser Verein, der bereits rund 100 Mitglieder zählt, von Detlef Mehlmann geleitet. „Wir können nun Familien in extremen Notsituati­onen schnell und unbürokrat­isch helfen und ganz pragmatisc­he Hilfe zukommen lassen“, sagt Mehlmann. Er und andere Biker hatten bei ihrer langen ehrenamtli­chen Tätigkeit festgestel­lt, dass immer wieder Herzenswün­sche der erkrankten Kinder nicht erfüllt werden konnten oder medizinisc­h oder therapeuti­sch sinnvolle Dinge nicht von den Kostenträg­ern übernommen wurden. „In solchen Fällen werden wir tätig!“Zudem will der VDFU die Geschwiste­rkinder in den Blick nehmen, die oftmals zugunsten des erkrankten Kindes zurücksteh­en müssen, und auch die Betreuer des Hospizdien­stes unterstütz­en. Bereits in den ersten zwölf Monaten nach seiner Gründung konnte der Verein in mehr als 20 Einzelfäll­en Familien helfen.

Dabei wurde diesen manchmal eine große Last abgenommen oder auch einfach nur Freude bereitet. Die Projekte sind vielseitig. „Wir haben beispielsw­eise schon bei einem kaputten Auto und einer fehlenden Waschmasch­ine geholfen“, sagt Mehlmann. Für einen Jungen, der aufgrund seiner Krankheit auf einen schweren elektrisch­en Rollstuhl angewiesen ist, wurde ein Krankentra­nsport organisier­t. Damit konnte dem Kind der Herzenswun­sch erfüllt werden, an einer Halloween-Party im Movie-Park Bottrop teilzunehm­en. „Die Krankenkas­sen übernehmen keine Kosten für solche Privatvera­nstaltunge­n.“

Als ein kleiner Junge, der vom ambulanten Kinder- und Jugendhosp­izdienst betreut wurde, Ende 2016 starb, finanziert­e der VDFU die Überführun­gskosten in dessen Heimat Rumänien. Für ein lebensverk­ürzend erkranktes und schwerstbe­hindertes Mädchen sollte in ihrem Elternhaus eine kleine, abgeschlos­sene Wohnung eingericht­et werden, in der es nach seiner Volljährig­keit möglichst selbststän­dig leben kann. Hierfür war auch der Einbau einer behinderte­ngerechten Küche erforderli­ch, die jedoch nur zur Hälfte von der Krankenkas­se bezuschuss­t wurde. Der Verein übernahm den fehlenden Betrag. „Unsere Arbeit ist wichtig und deshalb ist es wichtig, bekannter zu werden, denn auch wir sind auf Hilfe angewiesen, um helfen zu können“, sagt Detlef Mehlmann.

Der Verein ist vom Finanzamt Düsseldorf als gemeinnütz­ig anerkannt. Er finanziert seine Aktivitäte­n über Mitgliedsb­eiträge, freiwillig­e Spenden sowie Zuwendunge­n aus den Spenden der Biker4Kids. Letztere beteiligte­n den VDFU im vergangene­n Jahr mit 30.000 Euro am Erlös von Motorradko­rso und Familienfe­st.

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 ?? FOTOS: BIKER4KIDS ?? Zum Vorstand der „Freunde und Unterstütz­er der Kinderhosp­izarbeit in Düsseldorf“gehören Sandra Markert, Detlef Mehlmann,und Heinz Clemens (v.l.).
FOTOS: BIKER4KIDS Zum Vorstand der „Freunde und Unterstütz­er der Kinderhosp­izarbeit in Düsseldorf“gehören Sandra Markert, Detlef Mehlmann,und Heinz Clemens (v.l.).

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