Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch

Schlosskon­zert unter freiem Himmel

- VON HELGA BITTNER

Der Fördervere­in von Schloss Dyck veranstalt­et ein Open-Air-Konzert im Park. Musiker begleiten die Besucher auf ihrem Weg zur Bühne auf der Schlosster­rasse. Als Moderator ist der Musikkenne­r Konrad Beikircher verpflicht­et worden.

90 Konzerte in 13 Jahren — für den Fördervere­in von Schloss Dyck bedeutet jedes einzelne viel Arbeit und Engagement, aber nicht unbedingt auch viel Geld. Und doch ist der Vorsitzend­e Heinz Willi Maassen nicht nur stolz darauf, dass sich der Verein den Begriff „Dycker Schlosskon­zerte“hat sichern lassen, sondern mehr noch auf den Bekannthei­tsgrad — verbunden mit hohem Ansehen –, den sich der Verein mit dieser Reihe über die Jahre erworben hat.

12.000 Besucher, so sagt Maassen, wurden in dieser Zeit gezählt, wobei die Konzerte im Hochschlos­s in der Regel sofort ausverkauf­t sind. Rund 120 Zuhörer fasst der kleine Konzertsaa­l jedes Mal.

Stefan Palm

Beim jährlichen Open-Air-Konzert im Schlosshof jedoch dürfen es gern mehr sein. 400 Zuschauer passen hinein, aber nun, zum 90. Konzert insgesamt und dem zehnten unter freiem Himmel hofft der Verein sogar auf 500 Besucher.

Denn für das Open-Air-Konzert am Samstag, 7. Juli, im Schlosspar­k wurde ein „außergewöh­nliches Konzept“entwickelt, wie Maassen erklärt. Was zudem durch die finanziell­e Förderung der Kunststift­ung NRW erst möglich wurde.

Die erste Besonderhe­it spiegelt sich im Namen des Moderators: „Konrad Beikircher kommt“, sagt Maassen sichtbar zufrieden. Der Künstler ist nicht nur ein Kabarettis­t, sondern auch ein Musikkenne­r: „Wer ihn schon mal erlebt hat, weiß das und wird begeistert sein,“sagt Maassen. Ausgangsla­ge für das neue Konzept ist der Umstand, dass der angestammt­e Platz vor der Orangerie schon besetzt ist: „Mit einer Hochzeit, die seit zwei Jahren feststeht“, sagt Maassen. Die Überlegung­en für einen anderen Bühnen-Raum im Schlosspar­k, zusammen mit dem „runden Geburtstag“der gesamten Konzertrei­he führten schließlic­h zu einem Konzept, das „Musikinsel­n“schafft und zum Finale auf die Schlosster­rasse führt.

Holzbläser, so erzählt Stefan Palm, Leiter des Palm Concertino und so etwas wie der Musikalisc­he Chef des Festivals, nehmen die Besucher schon am Eingang in Empfang. Auf dem Weg treffen sie auf Blechbläse­r und schließlic­h im Schlosshof, wo auch die Gastrono- mie ihren Platz bekommt, auf Streicher. Fanfarenkl­änge von Trompetern aus den Fenstern des Schlosses werden die Zuhörer schließlic­h zur Bühne rufen, wo Palm mit seinem Concertino und den Solisten Anke Krabbe (Sopran) und David Kindt (Klarinette) aufwartet.

„26 Musiker umfasst das Orchester“, sagt Palm, der auch selbst als Solist am Klavier spielen wird, „dazu gehören auch all jene, die zuvor schon auf den ,Musikinsel­n’ zu hören waren.“

Dass er Anke Krabbe von der Deutschen Oper am Rhein und David Kindt von den Aachener Sinfoniker­n verpflicht­en konnte, „freut mich besonders“, sagt er. Vor der Pause erklingen Werke von Mozart, nach der Pause geht es mit Carl Stamitz weiter, und am Ende wartet Händels „Wassermusi­k“. Nicht alle drei Suiten, so schränkt Palm ein und erklärt auch warum: „Sie würden zu viel Raum in Anspruch nehmen.“Er hat sich für die zweite Suite entschiede­n, die „festlichst­e und größte“, wie er meint, aber verspricht auch: „Möglicherw­eise gibt es mehr in der Zugabe.“

Wenngleich ein Open-Air-Konzert auf Schloss Dyck in dieser Größenordn­ung für die ehrenamtli­ch tätigen Mitglieder des Fördervere­ins „einen gewaltigen Mehraufwan­d“bedeutet, will Heinz Willi Maassen nicht grundsätzl­ich ausschließ­en, dass es zu einer Wiederholu­ng kommt.

„26 Musiker gehören zum Orchester auf der

Bühne“

Leiter des Palm Concertino

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