Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Falsche Diskussion
Warum suchen wir eigentlich schon wieder einen Fehler bei uns? Warum brauchen wir eine Integrationsdebatte? Der Integrationsdebatte sollten sich lieber mal alle Türken stellen. Wenn 470.000 Türkeistämmige in Deutschland die Stimme Erdogan geben, dann muss man sich fragen, warum sie hier in einem so freien Land leben wollen, wo sie sich doch ausgegrenzt vorkommen? In Deutschland gibt es Religions- und Meinungsfreiheit, auch Demonstrationsrecht. Und Deutschland hat dafür gesorgt, dass hier alle Türkeistämmigen ihre Kultur, Sitten und Bräuche leben können. Sie leben zusammen in Wohnvierteln, haben ihre Lebensmittelläden und Moscheen. Ganz besonders in NRW, wo die meisten Türken leben. Und so entstehen Parallelgesellschaften. Sigrid Liethen Düsseldorf Familienzuzug zu. Eine Folge waren zunehmende Zwangsheiraten, denn auch diese türkischen Familien durften in unser Land einreisen, meist auch in die deutschen Sozialsysteme. Man schuf großzügig Wohnraum (z.B. Zechensiedlungen) und so erst die Parallelwelten, die wir heute beklagen. Es folgten relative schnell Imame, die ihre oft demokratiefeindlichen Glaubensdiktate den Zugereisten vermittelten. Doch statt diese Entwicklung mit Sorge zu betrachten, tanzten Politiker aller Parteien gerne zu den Klängen von Multikulti. Ich erinnere mich noch sehr gut, mit welcher Reaktion Friedhelm Merz abgestraft wurde, als er mutig, in diesem Zusammenhang das Wort von der deutschen Leitkultur in den Mund nahm. Jetzt ist es zu spät, keine Politik wird es schaffen, diese verfestigte Fehlentwicklung zu ändern. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass aus Teilen unseres Landes türkische Enklaven geworden sind. Herbert Haas Neuss