Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Rembrandt meldet Konkurs an
Als der bekannteste Maler der Niederlande Konkurs anmeldete, haben sich die Kunsthändler Amsterdams vermutlich die Hände gerieben. Denn die Sammlung Rembrandt van Rijns war legendär. Er hatte sie über Jahre zusammengetragen: Werke von da Vinci, Rubens, Holbein, Cranach, Raffael und vielen anderen. Dazu kamen Kuriositäten wie seltene Muscheln, Fossilien und chinesisches Geschirr. Sogar Musikinstrumente gehörten zur Sammlung, für die Rembrandt extra ein größeres – enorm kostspieliges – Haus erworben hatte. Den Kredit dafür wollte der Künstler über Jahre abbezahlen. Doch er hatte sich finanziell übernommen. Am 26. Juli 1656 wurde Rembrandt offiziell für zahlungsunfähig erklärt. Buchhalter kamen ins Haus, drei Zwangsversteigerungen folgten. Rembrandt (hier ein Selbstporträt aus dem Jahr 1639) war gezwungen, große Teile seiner Sammlung weit unter Wert zu verkaufen – zum Teil sogar seine eigenen Werke. Wirtschaftlich erholte sich der Maler nicht mehr von dem Schlag. Er verbrachte sein letztes Lebensjahrzehnt in einfachen Verhältnissen. Zeitweise war er Angestellter in der Kunsthandlung seines Sohnes. Nach dessen Tod zog Rembrandt zur Schwiegertochter und erlebte noch die Geburt seiner Enkelin Titia. 1669 starb Rembrandt als nahezu mittelloser Mann. „Nichts von Wert“, notierte der Totengräber, um die Hinterlassenschaft des Künstlers zusammenzufassen.