Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
„Jeder Tag ist aufregend anders“
Nah dran an den Erfindungen von morgen: Das sind Patentanwaltskandidatin Svenja Schwandt und Patentanwaltsfachangestellte Katharina Bierl von der Düsseldorfer Kanzlei Cohausz & Florack. Frau Schwandt, für den Beruf des Patentanwalts muss man ein naturwissenschaftliches oder technisches Studium absolviert haben. Sie selbst haben Medizinische Physik studiert. Nun sind Sie im zweiten Ausbildungsjahr zur Patentanwältin. Was fasziniert Sie an dem Beruf? SVENJA SCHWANDT Die Tätigkeit ist sehr vielseitig. Als Patentanwalt arbeitet man an der Schnittstelle zwischen Technik und Recht. Dabei sollte man komplexe Sachverhalte verstehen und analysieren können. Wichtig ist außerdem, dass man Detailgenauigkeit sowie technische und juristische Kompetenz mitbringt. Schon in der Ausbildung beschäftige ich mich mit Schutzrechten sowie technischen und rechtlichen, aber auch mit naturwissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fragestellungen. Besonders spannend finde ich, dass ich die Mandanten künftig auch beraten und ihre Interessen vor Gerichten oder Ämtern vertreten kann. Wie sind denn die Zukunftsaussichten für Patentanwälte? SCHWANDT Innovationen sorgen für technischen und wirtschaftlichen Fortschritt. Erfindungen haben gerade in Deutschland einen hohen Stellenwert – und damit auch Schutzrechte. Daher ist Patentanwalt ein relativ sicherer Beruf. Wie erleben Sie Ihre Ausbildung in der Kanzlei? SCHWANDT Hier unterstützt jeder jeden – sowohl unter den Kandidaten als auch unter den Anwälten und Mitarbeitern. Wir Patentanwaltskandidaten können viele Lernangebote nutzen. Beispielsweise haben wir regelmäßige Lernrunden. Die Jüngeren lernen dabei von den Erfahrenen – und das auf Augenhöhe und ohne Konkurrenzdenken. Frau Bierl, Sie sind Patentanwaltsfachangestellte. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? KATHARINA BIERL Meine Tätigkeit ist enorm abwechslungsreich. Da ist jeder Tag aufregend anders. Meine Aufgabe ist es, die Patentanwälte zu unterstützen. Dabei kümmere ich mich zum Beispiel um die Erstellung von Dokumenten, um die Organisation und um die Korrespondenz. Ich trage viel Verantwortung und kann selbstständig arbeiten. Wie war Ihr Einstieg bei Cohausz & Florack? BIERL Bevor ich mich für die Ausbildung entschieden habe, habe ich einen Schnuppertag in der Kanzlei verbracht. Das hat mich überzeugt, weil ich ei- nen realistischen Einblick bekommen habe. Ich habe sympathische Menschen kennengelernt, die heute meine Kollegen sind. Während meiner Ausbildung haben mir meine Chefs in Aussicht gestellt, dass ich zusammen mit allen anderen aus meinem Ausbildungsjahr übernommen würde. Das ist vor kurzem passiert: Seit diesem Sommer bin ich Patentanwaltsfachangestellte. Welche Eigenschaften sollte man mitbringen? BIERL Man sollte gut Englisch können, da man oft mit Mandanten aus dem Ausland kommuniziert. Wenn es um Formalitäten um die Anmeldung von Schutzrechten geht, sind auch logisches Denken und Liebe zum Detail gefragt. Und man hat mit Verordnungen und allerlei Gesetzestexten zu tun.