Rheinische Post Duesseldorf Meerbusch
Blackcaps zwischen Jubel und Trauer
Düsseldorfs Cricket-Mannschaft holt den NRW-Pokal, geht auf Bundesebene aber erneut leer aus.
(RP) Durch ein Wechselbad der Gefühle gingen innerhalb von 24 Stunden die Blackcaps. Die Düsseldorfer Cricketspieler befanden sich nach dem Gewinn des NRW-Pokals zunächst in einem wahren Freudentaumel, um dann einen Tag später nach dem Aus im Halbfinale des Bundes-Pokals wie geprügelte Hunde vom Platz zu schleichen. Die Blackcaps, die auch amtierender NRW-Meister sind, holten sich zwar zunächst wie erwartet das Double im Bundesland, doch deutschlandweit können sie nicht mithalten und scheiterten erneut frühzeitig.
Vor kurzem waren die Düsseldorfer bei der Deutschen Meisterschaft gegen Findorf ausgeschieden, diesmal kam das Aus gegen den gleichen Gegner im Pokal auf Bundesebene. „Zweimal gegen den gleichen Club auszuscheiden ist hart“, sagte Tarun Rawat. Der Blackcap-Coach blickte nach dem bitteren Aus aber bereits voraus und fordert Konsequenzen. Für sein Team geht es darum, die beiden Niederlagen auf Bundesebene zu verarbeiten und nach besseren Trainingsmöglichkeiten zu suchen. Der Verein will in der nächsten Saison nicht nur in NRW als Aushängeschild für den Cricketsport stehen, sondern auch deutschlandweit bestehen. „Wir müssen uns als Team fokussieren und mehr in Trainingseinheiten investieren“, sagt Rawat. „Die anderen Clubs haben sich klar verbessert und aus ihren Fehlern des vergangenen Jahres gelernt.“
Im Endspiel um den NRW-Pokal zeigten die Blackcaps auf heimischem Pitch gegen das Bonner Team Zalmi von Anfang an, was sie sich vorgenommen hatten. Schnell zeigte der Batsman, wer den Platz als Sieger verlassen wird. Nach 20 Overs und sieben Wikets der Bonner standen auf der Tafel 167 Runs für die Blackcaps. Die Bowler-Fähigkeiten sollten es dann richten, doch irgendwie kamen die Blackcaps nicht ins Spiel und nach zwölf Overs standen plötzlich 114 Runs auf dem Scoreboard der Bonner. Alles sah nach einer Sensation aus, doch dann besannen sich die Düsseldorfer doch noch auf ihre Stärken und brachten die Partie nach Hause. Am nächsten Tag kam dann die SG Findorff zur Engländerwiese. Die Düsseldorfer brannten auf Revanche. Dieses Spiel versprach Spannung, und es sollte tatsächlich alles bieten. Allerdings kamen die Blackcaps nie richtig ins Spiel. Nach 18 Overs hatten sie bereits alle Batsman out und nur 152 Runs auf dem Scoreboard. Dennoch wurde das zweite Inning zum Krimi, weil die Düsseldorfer Bowler über sich hinauswuchsen. Vor dem letzten Ball mussten die Düsseldorfer noch zwei Punkte verteidigen. Alles sah nach einem Sieg der Blackcaps aus. Doch dann geschah eine Unaufmerksamkeit: Der letzte Ball wurde gut geworfen und schnell gefangen, so dass alles nur nach einem Run aussah. Doch die Heimmannschaft freute sich zu früh. Der Bremer Batsman nutzte die Vorfreude und erreichte noch einen zweiten Run. So stand es nach 20 Overs 152:152 – eine Seltenheit im Cricket. Es ging in die Verlängerung, und dort hatten die Gastgeber dann kein Glück.